Langatmiges Historiendrama

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buecher_mit_chris Avatar

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In der bekannten Pariser Psychiatrie Salpertiere, in der sich Frauen jeden Alters, jeder sozialen Schicht aufhalten, die nicht in eine glatte Gesellschaft passen, sollen einige ausgewählt werden, um in die französische Kolonie am anderen Ende der Welt geschickt zu werden. Dort sollen sie verheitatet werden und Kinder zeugen. Sie können also wählen zwischen Pest und Cholera, allerdings mit dem kleinen Lichtblick, in Louisiane einen annehmbaren Mann zu finden.
Etwas genauer wird das Schicksal von drei Frauen beschrieben: Genevieve, einer Engelmacherin, Charlotte, einem 12-jährigem Waisenkind, Pertronille, einer enterbten Adeligen, mit einem großen weißen Muttermal im Gesicht.
Das Thema wirklich sehr interessant, doch die Umsetzung nicht ganz gelungen. Es kommen so viele Orte und Personen vor, dass es schwer ist, einen roten Faden zu finden. Schon zu Beginn werden viele unwichtige Nebenschauplätze erwähnt, die dem Fluss der Geschichte hinderlich sind. Und auch in der Kolonie werden so viele Schauplätze und Geschehen angerissen, aber oft nicht weiter verfolgt. Die Männer der Frauen bleiben schattenhaft. Man hat das Gefühl, die Autorin will all ihr recherchiertes Material unbedingt unterbringen. Trotz der ausufernden, episodenreichen Erzählweise bleiben ein paar Fakten aus der Kolonialzeit des 18. Jahrhunderts.