Solide 3 Sterne für einen Historienroman ohne jegliche Romantik, aber mit viel Vermittlung von geschichtlichem Wissen!
Julia Malye legt uns mit „La Louisiane“ einen Roman über ein historisches Kapitel vor, welches mir vor der Lektüre gänzlich unbekannt war. Französische „Straftäterinnen“ werden in eine neue Kolonie verschleppt um dort zum Aufbau eines französischen Außenpostens beizutragen – nach Möglichkeit in der Form von Kindern.
Leser_innen, bei denen diese Handlung romantische Assoziationen weckt und die deshalb zum Buch greifen, werden massiv enttäuscht sein. Dies ist kein Frauenroman wie in Bastei Lübbe gerne veröffentlicht. Es gibt hier absolut gar keine Romantik zwischen Mann und Frau. Im Gegenteil – hat man die Absicht Männerhasserin zu werden, eignen sich einige Auszüge aus dem Werk hervorragend als Brennmaterial dafür.
Im Gegensatz dazu steht eine Reihe von gleichgeschlechtlichen Beziehungen, die sehr wohl in dem Buch Platz finden und die in ihrer Häufigkeit den Eindruck erwecken, dass es sich stark an die LGBTQIA-Community richtet. Wir haben hier also ein stark feministisches Buch mit Original Content für diese Community im historischen Setting. Hab ich so auch noch nicht gelesen. Ist unter diesem Gesichtspunkt auch spannend und daher begrüßenswert. (Ich nehme an, dass sich so auch die häufig negativen Bewertungen zu diesem Werk erklären lassen.)
Mir hat das Buch gefallen und es hat wirklich solide 3 Sterne verdient. Würde es ehrlicher beworben werden, hätte ich mich vielleicht zu 4 überreden lassen. Aus meiner Sicht weckt der Klappentext falsche Erwartungen. Das Cover und die Gestaltung sind, wie ich finde, gelungen.
Malye hat ihre Recherchen gemacht und schildert das Paris der damaligen Zeit glaubwürdig und packend. Auch in den Kolonien sind der Druck der Gesellschaft, die politischen Ambitionen der Franzosen und die Zerrissenheit der Indigenen klar spürbar. Der Text ist nicht einfach zu lesen. Ich würde meinen, er ist weitestgehend kryptisch und es steht viel mehr zwischen den Zeilen als man zunächst glauben möchte. Das macht die Lektüre mühsam und langwierig, aber dennoch auch wertvoll. Mein Eindruck ist, dass die Sprache der Autorin sehr gut den Ton der damaligen Zeit widergibt. Aber ich möchte wetten, dass ich einiges an Handlung gar nicht mitbekommen habe, weil so gut im Text versteckt war.
Für mich war die Lektüre ein Gewinn. Wer sich für die Besiedelung von Louisiana, die Gründung von New Orleans und französische Kolonialgeschichte interessiert, ist hier gut bedient. Emotional konnte mich das Buch überhaupt nicht abholen. Tatsächlich halte ich es für komplett emotionslos geschrieben. Es wird mich trotzdem vieles von dem historischen Wissen, das ich mir hier erworben habe, weiter begleiten.
Leser_innen, bei denen diese Handlung romantische Assoziationen weckt und die deshalb zum Buch greifen, werden massiv enttäuscht sein. Dies ist kein Frauenroman wie in Bastei Lübbe gerne veröffentlicht. Es gibt hier absolut gar keine Romantik zwischen Mann und Frau. Im Gegenteil – hat man die Absicht Männerhasserin zu werden, eignen sich einige Auszüge aus dem Werk hervorragend als Brennmaterial dafür.
Im Gegensatz dazu steht eine Reihe von gleichgeschlechtlichen Beziehungen, die sehr wohl in dem Buch Platz finden und die in ihrer Häufigkeit den Eindruck erwecken, dass es sich stark an die LGBTQIA-Community richtet. Wir haben hier also ein stark feministisches Buch mit Original Content für diese Community im historischen Setting. Hab ich so auch noch nicht gelesen. Ist unter diesem Gesichtspunkt auch spannend und daher begrüßenswert. (Ich nehme an, dass sich so auch die häufig negativen Bewertungen zu diesem Werk erklären lassen.)
Mir hat das Buch gefallen und es hat wirklich solide 3 Sterne verdient. Würde es ehrlicher beworben werden, hätte ich mich vielleicht zu 4 überreden lassen. Aus meiner Sicht weckt der Klappentext falsche Erwartungen. Das Cover und die Gestaltung sind, wie ich finde, gelungen.
Malye hat ihre Recherchen gemacht und schildert das Paris der damaligen Zeit glaubwürdig und packend. Auch in den Kolonien sind der Druck der Gesellschaft, die politischen Ambitionen der Franzosen und die Zerrissenheit der Indigenen klar spürbar. Der Text ist nicht einfach zu lesen. Ich würde meinen, er ist weitestgehend kryptisch und es steht viel mehr zwischen den Zeilen als man zunächst glauben möchte. Das macht die Lektüre mühsam und langwierig, aber dennoch auch wertvoll. Mein Eindruck ist, dass die Sprache der Autorin sehr gut den Ton der damaligen Zeit widergibt. Aber ich möchte wetten, dass ich einiges an Handlung gar nicht mitbekommen habe, weil so gut im Text versteckt war.
Für mich war die Lektüre ein Gewinn. Wer sich für die Besiedelung von Louisiana, die Gründung von New Orleans und französische Kolonialgeschichte interessiert, ist hier gut bedient. Emotional konnte mich das Buch überhaupt nicht abholen. Tatsächlich halte ich es für komplett emotionslos geschrieben. Es wird mich trotzdem vieles von dem historischen Wissen, das ich mir hier erworben habe, weiter begleiten.