Beschaulich und anregend zugleich

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Simon Strasser, ein ehemaliger Polizeireporter aus Frankfurt, hat sich aus dem hektischen Großstadtleben an den italienischen Ortasee zurückgezogen. Dort lebt er mit seiner nicht leiblichen Tochter Nico, schreibt freiberuflich Beiträge für ein Wirtschaftsmagazin und genießt ansonsten die beschauliche Ruhe am See. Wunderbar eingefangen im Titelbild, allerdings ziehen hier schon Wolken auf, es scheint also etwas im Anmarsch, was diese Ruhe stört.

Eines Tages entdeckt Simon ein treibendes Segelboot auf dem See, das nicht mal einem großen Verkehrsboot ausweicht. Das macht den Journalisten neugierig und so paddelt er zum Boot und findet dort die Leiche eines bekannten Fabrikantensohns. Alles sieht nach Unfall aus, das findet auch die herbeigerufene Polizei, aber irgendetwas stört Simon und sein kriminalistischer Spürsinn ist geweckt. Er beginnt zu recherchieren und stößt auf Ungereimtheiten und Zusammenhänge mit andern Ereignissen. Auch scheinen einige Leute Ihr Geheimnisse zu haben, die nicht an die Oberfläche kommen sollen.

Die Handlung entwickelt sich ruhig und beschaulich wie das Leben in diesem Landstrich zur Augusthitze eben läuft. Das macht die Geschichte aber keineswegs langweilig, man schaut aufmerksam zu. Erst als ein Sturm aufkommt, wird auch die Handlung etwas ereignisreicher, nimmt Fahrt auf und die Spannung steigt.

Sprache und Tempo haben mir gefallen, man fühlt sich wohl dort im Piemont, genießt mit der Hauptperson den Kaffee und das leckere Essen, und es ist, als würde man am Ufer des Sees sitzen und dem bedächtigen Treiben bzw. Der Handlung zuschauen. Ein perfekter Sommerkrimi!