Gewollt

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Eine Traumidylle wird zum Schauplatz eines Mordes: Simon, ein ehemaliger Polizeireporter, den es aus Deutschland nach Italien gezogen hat, traut seinen Augen nicht, als er eines Tages von seinem Haus aus eine allein vor sich hin schippernde Yacht auf dem See sieht. Kurzerhand nimmt er sein Boot und macht sich auf den Weg, um zu erkunden, was es damit auf sich hat. Schneller als ihm lieb ist findet er sich ab diesem Moment in einer Mordermittlung wider, denn er findet den Segler tot auf. Kurzerhand klingt er sich in die Ermittlungen ein, forscht auf eigene Faust und begibt sich somit immer weiter waghalsig auf der Suche nach der Wahrheit auf gefährliches Terrain.

Das Cover ist zwar ansprechend, lädt den Leser allerdings eher zum Urlaub als zu Mordermittlungen ein. Es strahlt eine Ruhe aus, die sich leider auch im Buch wiederfinden lässt. Dafür fehlt es ein bisschen an Action, ein bisschen an einer durchgehenden Spannung und Raffinesse.

Durch kurze Kapitel fällt dem Leser das Lesen recht leicht. Dies bewirkt tatsächlich den Aufbau einer gewissen Spannung, die jedoch sehr schnell wieder abfällt und nicht gehalten werden kann. Zum Ende des Buches gelingt es der Autorin zeitweilig, dies zu unterdrücken und auf eine andere Weise an das Finale heranzugehen, doch scheint dies eine Ausnahme zu sein und mit der allgemeinen Sachlage zusammenzuhängen.

Während des Buches wird der Leser mit einer Vielzahl an Personen konfrontiert. Scheinbar stehen alle in einer engen Verbindung, doch kann die Autorin diese Bindungen nicht auf den Leser übertragen. Der Leser ist und bleibt leider ein Außenstehender und vermag es nur schwer, sich mit den Charakteren zu identifizieren.

Was mich persönlich enttäuscht hat, war die Tatsache, dass der Leser bei gleicher Wissensbasis schneller zu reagieren und zu denken scheint als Simon. Auf der Hand liegende Dinge übersieht der Hauptcharakter, komplexe Dinge kann er jedoch viel zu schnell erfassen und lösen und wagt sich plötzlich in heikle Situationen vor. Noch deutlicher als bei Simon tritt dies leider bei der Polizei auf. Diese bewegt sich gänzlich im Hintergrund und es scheint, als warten sie nur darauf, dass Simon für sie den Fall löst.

Leider hat mich das Buch nicht überzeugt. Für mich war der Krimi einfach zu ruhig.