Etikettenschwindel

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melange Avatar

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Das ist das Wort, was mir als erstes zu diesem Buch einfällt. Das Cover und der Klappentext suggerieren eine locker flockige Unterhaltung in netter, ländlicher Umgebung, aber stattdessen erwartet den Leser ein Buch, das einen in eine schöne Herbstdepression treiben kann.
Zur Story: Drei Schwestern, die ursprünglich von einem Bauernhof stammen, müssen bewältigen, dass ihre wohlorganisiert erscheinenden Leben nach dem plötzlichen Tod des Vaters ebenfalls an einem Scheideweg stehen. Genauer möchte ich auf den Inhalt nicht eingehen, um nicht zu spoilern und vielleicht anderen Lesern das "Vergnügen" (große Ironie) zu nehmen, die das Buch selber lesen wollen.
Die Sprache ist recht flüssig, sie machte mir keine Schwierigkeiten, das Buch zu lesen. Diese rührten eher daher, dass ich die ganze Zeit über Tränen in den Augen hatte, während ich mich in den Stoff vertiefte. Jede Schwester verkorkste ihr Dasein so gut es ging, einige Männer- und Kinderherzen gingen wahrscheinlich endgültig zu Bruch, weil die Protagonistinnen sich egoistisch und/oder weltfremd verhielten und selbst der Schluss bot zwar einige kleinstmögliche Silberstreifen am Horizont, konkrete Lösungen gab es aber nicht.

Fazit: Ich habe mich selten so schlecht unterhalten gefühlt. Es gab nur zwei Aspekte für mich, dieses Buch zu Ende zu lesen:
1. Die Verpflichtung dieser Seite gegenüber und
2. hatte ich doch noch die Hoffnung, dass sich wenigstens zum Schluss noch ein klein wenig gute Laune einstellt. Diese wurde nicht erfüllt.