Landliebe gesucht

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
avila Avatar

Von

"Landliebe gesucht" - ein langweiliges Buch? Keinesfalls!
Auch wenn man sich das Landleben eher langweilig und einschläfernd findet, so ist es dieser Roman nicht.
Frisch und fröhlich wird von drei Schwestern erzählt, die alle ganz anders sind. Während Lena mit ihren vier Kindern und dem Haushalt völlig überfordert ist und auch in ihrem Mann keine Hilfe sieht, bleibt der Kindeswunsch der ruhigen und unscheinbaren Schwester Asa eher unerfüllt. Sie wohnt in einer viel zu großen Wohnung, da sie über Nacht durch Aktien reich geworden ist, und die Älteste der dreien, Marie, jobbt sich als Barkeeperin den Rücken krumm.
Das einzige was sie zusammen hält: Die Familie. Zusammen sind sie alle auf einem großen Bauernhof aufgewachsen, den sie aber nacheinander verlassen haben, um ihr eigenes Leben zu leben.
Mit kurzen und einfachen Sätzen schreibt Emma Hamberg humorvoll, aber trotzdem einfühlsam. In jede Person konnte ich mich ohne weiteres einfühlen, war auf der einen Seite enttäuscht über Lena, aber schon auf der nächsten Seite hatte ich vollstes Verständnis. Auch wenn manche Klischees völlig ausgekostet wurden, hat mich dies gar nicht gestört, denn so haben die Figuren mehr Farbe und Leben bekommen.
Auch das Land Schweden ist mir durch dieses Buch noch näher gebracht wurden. Die himmlische Atmosphäre, die man mit diesem Land verbindet, könnte ich förmlich spüren und auch die ganzen süßen Ortsnamen oder auch die typischen schwedischen Namen, die ich so toll finde, tauchen immer wieder auf. Und die Übersetzung hat auch schöne Arbeit geleistet, denn so haben auch sie kein förmliches "Sie", was es im Schwedischen nicht gibt, eingeführt. Natürlich ist es ein wenig verwirrend, wenn von 1 000 000 _Kronen_ die Rede ist, wo es doch in Euro umgerechnet ein bisschen weniger ist, aber auch das führte letztendlich hinzu, sich voll und ganz "schwedisch zu fühlen".
Auf jeden Fall ein schönes Buch, das Kurzweile bringt, und ich jedem empfehlen würde, der Frauenliteratur mag und vor allen Dingen die ganzen typischen Merkmale, wie Schuhe und shoppen, mal ausnahmsweise nicht auftauchen.