Buchingers belustigendes Buch

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zopfmadame Avatar

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Michael Buchinger erzählt in seinem neuen Buch "Lange Beine, kurze Lügen" von seinem Alltag, den er mittlerweile mittels einer Datei namens "Lügen.doc" managen muss, da er im Laufe seines Lebens schon viele Lügen in die Welt gesetzt hat und diese natürlich ungerne auffliegen lassen würde. Egal ob es sich um seine Eltern, seine Freunde, Dates oder flüchtige Partybekanntschaften handelt: niemand ist vor Michis Lügen sicher - dafür ist Michi die meiste Zeit vor unangenehmen Situationen sicher, aus denen er sich galant herausflunkert. Wie er das macht und welche Fauxpas ihm dabei schon passiert sind, das erfährt man in seinem bereits zweiten erschienenen Buch.

Der Schreibstil des Buches ist sehr humorvoll und locker-flockig, man kommt beim Lesen schnell voran. Vor allem die Geschichten über Michis Freunde und Bekannte sind äußerst amüsant und man findet sich in der ein oder anderen Situation sehr gut wieder - und ist dann sehr neidisch auf Michis Talent, sich in sekundenschnelle eine passable Lüge einfallen zu lassen. Das hätte mir auch schon so einige unangenehme Situationen erspart, aber nun habe ich ja neue Ideen und Inspirationen bekommen. ;)
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass mir Michis erstes Buch doch deutlich besser gefallen hat und ich mehr gelacht habe, als bei diesem - was aber nicht heißt, dass das Buch schlecht war. Alleinstehend war "Lange Beine, kurze Lügen" ein sehr amüsantes Buch für Zwischendurch, im Vergleich kommt es an "Der letzte macht den Mund zu" aber nicht heran. Michael Buchinger spricht durchaus wichtige Themen wie Mobbing, Magersucht und Alkoholismus an, die man, ohne Zweifel, auch lustig darstellen kann, hier hat es aber oft leider gezwungen und krampfhaft lustig und fehl am Platz gewirkt. Hätte er sich mehr auf die kleinen, unproblematischen Lügen konzentriert und den ernsten Themen ein extra Buch gewidmet, wäre er damit wahrscheinlich etwas besser gefahren.

Empfehlen würde ich das Buch allerdings nur denen, die Michi kennen und wissen, wie er tickt. Für alle anderen sind die Geschichten wahrscheinlich uninteressant, da sie keinen Bezugspunkt (durch z.B. seine YouTube-Videos) haben und der spezielle Humor ist natürlich auch nicht jedermanns Sache.