Wirkt bislang, wenig überraschend, ähnlich wie der Reihenauftakt auf mich

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laberlili Avatar

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Das Habichtsche Debüt fand ich eher mittelprächtig, obschon mich die Idee, der Online-Oma nun noch mit einem männlichen "Gegenpart" zu begegnen, zuvor sehr angesprochen hatte, aber letztlich empfand ich die Online-Oma doch als eindeutig größeres Original.
Nichtsdestotrotz war ich nun bereit, Günter mit ohne prätentiöses h eine weitere Chance zu geben, und immerhin hat man im ersten Band ja auch noch einige interessante Eindrücke bzgl. Renate Bergmanns erfahren und wie diese teils von der (weiteren) Nachbarschaft empfunden wird.
Ein Neugeborenes ist nun tatsächlich etwas Neues; die Kinder, die quasi an Enkels statt in Renate Bergmanns Leben getreten sind, sind in jenen Büchern ja eher "nebenbei passiert"; und ich freue mich immer, wenn in derlei Buchreihen auch mal wieder ganz andere Alltagsthemen aufgegriffen werden. (Tatsächlich hoffe ich auch sogar ein wenig darauf, dass im Umfeld der Online-Omi mal eine bislang omnipräsente Figur sterben wird und nicht länger nur beiläufig zig tote Ehemänner bzw. bei Beerdigungsfeiern eingetupperter Kuchen Erwähnung finden).

Die Habichts sind als Familie nur schon von der Struktur her ja ganz anders als die Online-Omi aufgebaut und ich denke immer noch, dass auf Günter Habicht darum eine völlig andere, aber vom Humor her grundsätzlich gleiche Serie aufgebaut sein könnte.
Dennoch bin ich mir nach dieser Leseprobe unschlüssig, ob "Lass das mal den Opa machen" von mir nicht letztlich doch auch nur als durchschnittlich empfunden werden wird; ich habe zwar ab und an nun leicht geschmunzelt, aber das große Amüsement blieb auch hier wiederum aus.
Ferner fand ich es ein wenig irritierend, dass Günter hier das gegenwärtige (Aus)Bildungssystem so offen kritisierte; nach dem ersten Buch hätte ich ihn da eher konservativ eingeschätzt und so dass er motzen würde, täte jemand nach dem Abschluss nicht direkt voll ins Arbeitsleben einsteigen wollen, und als ob er eine entsprechende Work-Life-Balance eher für Killefit halten täte.
Oder ob ihn das Enkelkind nun schon derart verändert hat? Und diese Frage bzw. deren Beantwortung ist dann der Grund, weswegen ich dieses Buch doch durchaus gerne noch komplett lesen würde.