Opa werden ist nicht schwer...

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Die humorvollen Bücher um die "Online-Omi" Renate Bergmann gehören zu meiner Lieblingslektüre. Was liegt näher als ihrem männlichen Pedant, dem "Offline-Opa" Gunter Habicht, eine faire Chance zu geben? Immerhin stammen diese litarischen Protagonisten aus der erfolgreichen Schreibwerkstatt von Torsten Rohde in Berlin...

Das humorvolle Cover hat mir gut gefallen. Der ewig grantelnde Opa schiebt einen schnittigen Designer-Sportwagen durch den Park, und die mit allen Wassern gewaschene Omi freut sich sichtlich über das zufrieden glucksende Kindchen. Somit sind die zentralen Figuren im Fokus des Betrachters. Schön umgesetzt!

Der witzige Titel nimmt den von sich selbst überzeugten Gunter Habicht auf die Schippe. Wird er es schaffen, seinem Enkelchen die müffelnden Windeln zu wechseln, ohne in Ohnmacht zu fallen?

Inhaltlich hat mich der locker-flockig geschriebene humorvolle Roman etwas enttäuscht. Denn es geht in erster Linie um die erste Schwangerschaft von Mareike, der einzigen Tochter von Gunter und Brigitte Habicht. Der "Offline-Opa" gibt zu allen wichtigen und unwichtigen Themen seinen mehr oder weniger sachkundigen Kommentar ab. Die sarkastischen Bemerkungen über schwangere Frauen zielen manchmal unter die Gürtellinie, aber sie sind amüsant zu lesen, wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Leider bleibt die erhoffte Interaktion mit dem ersten Enkelchen auf der Strecke. Was nicht ist, kann noch werden. Hoffen wir mal auf die Phantasie von Torsten Rohde.