Interessanter Blickwinkel aufs Thema Stress

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silke112 Avatar

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Wir alle haben Stress. Er gehört dazu. Ihn zu erkennen und mit ihm umzugehen ist der Schlüssel zur eigenen Widerstandsfähigkeit und dazu wieder runter zu kommen von seinem mentalen Baum.

Was aber wenn einen ein pubertäres Hundeungeheuer mit eigenem Stress begleitet, das an uns Halt sucht und dadurch bei uns wiederum Stress auslöst? Was sind die Faktoren? Wie entwickelt sich eine Kette?
Was haben wir mit dem (übermäßigen, weil ein bisschen gehört zum Leben) Stress unseres Hundes zu tun und was wiederum löst das bei uns aus?

Vor vielen Jahren, mit einem „Ausnahme-pubertier-Hund“ hätte ich dieses Buch verschlungen. Es hätte mich eventuell vor mancher Verzweiflung in den ersten 5 Jahren gerettet. Vor mancher Träne, manchem Gefühl von „Ich gebe auf“.
Ich bin da selber durch, mit vielen Fachleuten an meiner Seite und zu meinem großen Glück (und dem des Hundes) nicht als Anfängerin.
Dieser Hund, der gerade laut träumend neben mir liegt, hat mir gnadenlos gezeigt, wer ich bin, wo meine Unsicherheiten liegen, er hat auf eine extrem anstrengende Weise mich selbst noch besser reflektieren gelehrt (und ich bin Sozialarbeiterin, ich dachte ich könnte das schon) und mir jeden Fehler gnadenlos gespiegelt, aufs Butterbrot geschmiert und um die Ohren geklatscht. Alles gleichzeitig.

Ein Buch, das meine Anteile ganz entspannt mit anguckt, das sich Spannungsaufbau im Mensch-Hundegespann anguckt und mir entspannt mitteilt: ey, Du hast vielleicht den verrücktesten Hund der Welt, aber Du bist dem nicht ausgeliefert und es gibt Anteile in Dir, an denen Du arbeiten kannst, die wiederum Auswirkungen auf den Hund und Euch als Gespann haben, das wäre genial gewesen!
Und sei es nur um mal gepflegt zu heulen und zu wissen, dass man nicht alleine ist!

Der Hund ist heute 13. ich schaffe es nicht dieses Buch zu lesen, bestimmt nicht. Es weckt zu viele Erinnerungen, zu viel Erinnerung daran, was gewesen ist und dass es irgendwann demnächst vorbei ist mit diesem besonderen Hund, der mich so unheimlich viel gelehrt hat. Der mich auf recht brutale Art teilweise mit mir selbst konfrontiert hat und mich verändert hat.

Ich kann mir aber vorstellen, dass es vielen Menschen hilft. Man muss ja nicht immer den brutalen Weg gehen und sich durch so ein Pubertätsmonster erklären lassen, wie man tickt und dass man „schon wieder“ nicht völlig in seiner Mitte ist.
Vielleicht kann man das auch durch ein Buch und dann würde ich das jedem wohl empfehlen.

Wir alle haben immer Anteil an Interaktionen mit uns, ob mit Hund, Kindern, im Job oder der Straßenbahn. Sich selbst zu verstehen und die Reaktion des Gegenüber unter diesem Blickwinkel mit zu betrachten, würde viele Konflikte lösen oder gar nicht erst entstehen lassen!