Jugendliche Agenten

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lilli Avatar

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Andreas Gruber legt hier den ersten Band einer (wahrscheinlichen) Trilogie vor. Es geht um eine Agenteneinheit „Last Line of Defence“, die Jugendliche rekrutiert und ausbildet, um sie im Ernstfall einzusetzen.
Man darf hier keinen Thriller wie „Marten S Sneyder“ erwarten, da die Reihe für Jugendliche ab 16 Jahre empfohlen wird. Dies wird auch deutlich, da die Erwachsenen in der Geschichte eher in der 2. Reihe spielen. Vorrangig geht es um die drei Rekruten aus „Omega“ und hier im ersten Band im Schwerpunkt um Jayden. Die Geschichte ist für Jugendliche und Erwachsene sehr gut geeignet, da der gewohnte Schreibstil und der Story-Aufbau des Autors mitfiebern lassen ohne zu blutig oder grausam zu werden.
Man wird mitten in die Geschichte geworfen: Sofia, 19 Jahre und investigative Journalisten hat sich bei der Such nach Beweisen, die ihren Vater entlasten sollen, eine Festplatte mit Daten einer Firma geschnappt. Sie wird dabei aber erwischt. Sie kann gerade noch flüchten, aber sie wird verfolgt. Ihre letzte Chance ist Asyl in der britischen Botschaft. Hier trifft sie auf Jayden, der hier in der Poststelle aushilft. Vermeintlich in Sicherheit überschlagen sich die Ereignisse, da kurz darauf die Botschaft angegriffen wird. Sofia und Jayden können entkommen und fliehen und schon bald braucht er sein ganzes Wissen, um am Leben zu bleiben.
Die Hauptgeschichte wird immer wieder unterbrochen von Rückblicken. Man erfährt so, wie Jayden zur Ausbildungseinheit Omega gekommen ist und wie sein Alltag war. Diese Rückblicke nehmen der Geschichte immer wieder die aktuelle Spannung, was super gelingt, da man als Leser aufatmen kann, um gleich im nächsten Kapitel wieder mitten in der Aktion zu sein.
Die Geschichte um Sofia ist abgeschlossen. Die Rahmenhandlung der „Last Line of Defence“ wird im Folgeband fortgesetzt, wobei es noch offene Fäden hinsichtlich Jaydens Herkunft gibt.
Mir hat das Buch überraschend gut gefallen, trotz des jugendlichen Ansatzes, und kann es nur empfehlen. Für Thriller-Leser, die die „Erwachsenenversionen“ von Andreas Gruber bevorzugen, wäre ein Versuch nur sinnvoll, wenn sie sich bewusst darauf einstellen. Es wäre schade, das Buch schlecht zu bewerten, weil es grundsätzlich für einen anderen Personenkreis geschrieben wurde.
Von mir 5 Punkte.