Die moderne Georgierin

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schokoflocke Avatar

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" Familiengeschichten laufen oft so irrational ab, dass Vernunft und Logik keine Chance haben. "

Die alten Familiengeschichten, die ihre Großmutter gerne erzählt, hören sich für Olga wie Märchen an - interessant und nett, aber nicht real. An die alte Heimat, Georgien, kann sich Olga nicht erinnern, sie war 4 Jahre alt, als die Familie ausgewandert ist, für sie gibt es nur eine Heimat und das ist Deutschland. Ihre Familie sieht das anders, das sie an den alten Sitten und Traditionen hängen, findet Olga manchmal peinlich. Sie will ernst genommen werden und die ganze Migration Geschichte einfach abhacken. Als angehende Ärztin ist Olga ihrem Ziel sehr nah, bleibt noch nur eins... Olga Evgenidis, das sagt eigentlich alles und kaum jemand kann den Namen aussprechen, also muss ein neuer her. Der einfachste Weg wäre natürlich zu heiraten, der geeignet Kanditat ist auch schon gefunden worden. Felix verkörpert alles was Olga sich für ihr Leben wünscht und sein Nachname ist ein Traum, aber wie soll sie ihm ihre laute, chaotische und fremdartige Familie erklären ? Da wird es nur Probleme geben...Und da taucht plötzlich Jack auf...Der ist ein Gegenteil von Olgas Traummnann, ein Chaot, der sein Studium abgebrochen hat und kein Plan für sein Leben hat, er ist aber von Olgas Familie total begeistert und wird herzlich aufgenommen, begleitet die Familie sogar nach Georgien...
Die Familie kann manchmal sehr kompliziert sein, aber ganz ohne geht es auch nicht ! In diesem Familienroman werden auch andere wichtige und interesssante Themen angesprochen, das Leben zwischen zwei Kulturen oder wie schwirieg es ist eigenen Weg zu gehen ohne die Herkunft zu verleugnen. Die Protagonistin Olga hat da so paar Probleme und manchmal wirkt sie sehr egoistisch und unsympathisch, bis sie den wahren Wert der Familie erkennt. Die Geschichte ist sehr flüssig und verständlich geschrieben, das Lesen hat mir Spaß gemacht, aber ich hab ehrlich gesagt bisschen Tiefgründigkeit vermisst. Die Autorin hat sich entschieden die Geschichte sehr leichtfüssig und humorvoll zu erzählen, das steigert den Unterhaltungswert, schöpft aber nicht das ganze Potential aus. Es liegt vielleicht daran, dass ich etwas ernsthafte Literatur erwartet habe, aber so nett ich das Buch auch fand, richtig beeindruckt hat es mich leider nicht. Für mich war das nur etwas Nettes und Untehaltsames für zwischendurch.