Eine wilde Reise zwischen Georgien und Deutschland

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herminolde Avatar

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Olga steht zwischen ihren georgischen Wurzeln und ihrer deutschen Mentalität. Sie ist angehende Ärztin und mit einem ihrem Kommilitonen verlobt. Doch plötzlich taucht Jack auf und stellt ihr Leben auf den Kopf. Das führt nicht nur dazu, dass sie ihre Lebensentscheidungen überdenkt, sondern auch, dass sie sich mit ihren georgischen Wurzeln auseinandersetzt.

Der Roman ist eine Kombination aus feministischer Literatur, Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, die ein traditionelles Rollenbild leben und Liebesroman. Mit der Hauptfigur Olga konnte ich mich sofort identifizieren. Auch ohne Eltern, die aus einer anderen Kultur stammen, kann ich ihre emanzipatorischen Bestrebungen und den Unwillen, sich einfach verheiraten zu lassen, nachvollziehen. Umso schöner fand ich, dass sie dann doch auf ihre Art einen Weg gefunden hat, ihre eigene Einstellung zum Leben und ihre Wurzeln in Georgien miteinander zu verbinden. Zumal sie durch ihren Besuch in Georgien feststellen musste, dass Traditionen und wie diese letztlich gelebt werden, zwei verschiedene Paar Schuhe sind.
Meine Gefühle über die Liebesgeschichte sind eher zwiegespalten. Jack, der sich unsterblich in Olga verliebt, erschien mir über weite Teile des Buches unsympathisch. Liebe ist eine Sache, aber es erschien mir unglaubhaft, dass er sich in eine Frau auf den ersten Blick verliebt, ohne sie wirklich zu kennen. Dass er ihr dann nachgestellt hat und sich in ihre Familie eingeschleust hat, fand ich dann bedenklich bis erschreckend. Auch konnte ich den Sprung, den sein Charakter gemacht hat, nicht gänzlich nachvollziehen. Deshalb bin ich mit dem Ende des Romans auch noch nicht vollkommen glücklich, ich denke allerdings, dass es sich hierbei um ein Buch handelt, das noch nachwirken muss.