Es hat Spaß gemacht, den Roman zu lesen

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maesli Avatar

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Olgas Familie stammt aus einem kleinen Land im südlichen Kaukasus, das nach der Auflösung der sowjetischen Republik der kleine Staat Georgien wurde. Sie sind Griechen und ihre Muttersprache ist Pontisch. Mit 11 Jahren kommen Olga und ihre Familie nach München. Hier wächst sie mit ihren Eltern, ihrem jüngeren Bruder Fotis und ihrer Großmutter auf.
Die Geschichte beginnt in Bonn, wo Olga ihr PJ als angehende Ärztin absolviert. Felix van Saan, ein gutaussehender Sprössling aus einer Kieler Arztfamilie, verliebt sich in sie und es scheint, dass das Leben ihr ein erfolgreiches Dasein an der Seite dieses aufstrebenden Arztes bereithält. Doch Olgas familiäre Abstammung macht ihr manchmal zu schaffen, besonders ihre Mutter, die auf ihre griechisch-georgische Kultur beharrt und es als ihre oberste Pflicht ansieht, die bockige Tochter endlich an den Mann zu bringen.
Doch ganz so ruhig scheint es dann doch nicht abzulaufen.
Plötzlich taucht in Olgas Leben Jack auf. Ein junger Mann, aus allen Lebensbahnen geworfen, verliebt sich in sie und bricht alle gesellschaftlichen Benimmregeln, um sie für sich zu gewinnen.
Unerwartet wird Olgas Mutter krank und will noch einmal in ihrem Leben Georgien sehen. So tritt die Familie eine Reise in ihre Heimat, Kultur und Herkunft an. Dass dann zuerst Jack und später auch noch Felix auftauchen, ist nicht geplant, und es kommt wie es kommen muss.

Meine persönlichen Eindrücke
Das Buch hat mir gut gefallen und ich habe mich während des Lesens köstlich amüsiert. Schon allein das kreative Buchcover und der Buchtitel lassen auf einen lustigen, nicht gar so ernsten Roman schließen. Die Autorin erzählt auf eine sehr unterhaltsam-humoristische Weise eine Geschichte, die ich als schöne Abwechslung zu meiner sonstigen Lektüre genieße.
Die Leichtigkeit, mit der Angelika Jodl über verschiedene Kulturen erzählt, ist sprachlich gekonnt und fließend zu lesen.
Sie hält Abstand von tiefgründige und schwermütige Migrationsinterpretationen und verpackt die Geschichte in einen lebhaften und bunten Roman. Und genauso habe ich ihn auch gelesen. Fröhliche Szenen folgen in raschem Wechsel auf Kurioses und Bedrückendes und lassen keine Langeweile aufkommen.

Fazit
„Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ ist ein überaus ansprechender, amüsanter Roman. Es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen.