Sehr lesenswert

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ranke Avatar

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Das Buchcover mit einer kunstvoll gemusterten Kuh wirkt farbenfroh und geheimnisvoll. Dazu der rätselhafte Titel; was mag sich hinter einer "Laudatio auf eine kaukasische Kuh" wohl verbergen.
Die Sprache des Romans ist flott und humorvoll tiefgründig.
Olga, in einer traditionellen Familie aus dem Kaukasus in Deutschland aufgewachsen, soll möglichst früh verheiratet werden.
Sie schafft es jedoch mit ihren sehr guten Schulleistungen den ersehnten Medizinstudienplatz in Bonn zu ergattern. Im PJ angekommen, ist sie täglich im Krankenhaus mehrfach der Diskriminierung ausgesetzt, als Frau und als Migrantin. Sie schlägt sich tapfer durch, ist sich aber ihres Aussenseiterstatus sehr bewusst. Auch bei ihrem Verlobten Felix, einem sehr vorbildlichen und netten Menschen aus guter Familie, fühlt sich Olga irgendwie deplaziert.
Vor allem ihre recht urige georgische Familie, die in München lebt, ist ihr peinlich und sie möchte das Zusammentreffen ihrer Eltern mit Felix gerne verhindern. Genauso wie versucht Olga, den unvermeidlichen Antrittsbesuch bei ihrer Schwiegerfamilie in Kiel so lange wie möglich vor sich herzuschieben.
Da trifft sie auf Jack, bzw. Jack hängt sich an ihre Fersen und will Olga unbedingt näher kennenlernen. Er ist ein Lebenskünstler mit abgebrochenem Studium, der sich als Ghostwriter für Magister- und Doktorarbeiten durchs Leben schlägt.
Als Olga und ihre Eltern sich auf Familienbesuch in Geogien aufhalten, findet Jack ein Möglichkeit ihr nachzureisen.
Hier kommt die kaukasische Kuh ins Spiel.
Alles in allem eine tolle Geschichte, bei der man viel über die Menschen aus dem Kaukasus, ihr Leben und ihr Temperament erfährt.
Olga, die Perfekte, findet sich plötzlich zwischen zwei Männern wieder. Und findet schließlich zu sich selbst.
Das Buch liest sich sehr gut und eignet sich auch gut zum Verschenken.