Das war leider nichts

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juno dean Avatar

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Schuldgefühle sind gar keine Gefühle, sondern Gedanken, und diese Gedanken sind zum allergrößten Teil falsch. Vielleicht kapiere ich das irgendwann.

Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf die Autorin aufmerksam. Es ist das zweite Buch von Isabel Bogdan, das ich lese. Beim Pfau habe ich wirklich Tränen gelacht, deshalb wollte ich unbedingt das nächste Buch von ihr lesen.

Wie finde ich Cover und Titel?
Das Cover scheint auf den ersten Blick ziemlich langweilig zu sein. Das Zick-Zack-Muster der Striche soll vermutlich darauf hindeuten, dass der Weg oft nicht einfach nur geradeaus geht. Somit passt das Cover eigentlich ganz gut, der Titel ja auch.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension, zumal der Roman ja doch recht kurz ist (für 20 Euro in der gebundenen Ausgabe).
Die Kurzfassung: Eine Frau fängt nach dem Selbstmord ihres Lebensgefährten wieder mit Laufen an und grübelt dabei nach. Die Gedanken springen anfangs hin und her, dann kommen sie endlich zum Thema. Sie hat ihren Partner verloren und versucht, ihre Trauer über den Verlust zu verarbeiten, indem sie ihre gedanklichen Worte an ihn richtet, als eine Art Sprechtherapie. Sie resümiert und erinnert sich an die Beziehung und deren Ende durch den Tod des Partners sowie die Zeit danach. Natürlich sind da auch die Vorwürfe, ob sie ihn vielleicht in den Tod getrieben haben könnte. Scheinbar hilft es ihr, das Laufen und dabei Denken.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Passend finde ich, dass der Roman in einer eindrücklichen Ich-Form geschrieben ist, man versucht sich gleich mit der Protagonistin zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen.
Der Schreibstil ist zäh und schleppend zu lesen. Durch die fortlaufenden Absätze hat man das Gefühl, sie 'denkt' ohne Punkt und Komma. Ein paar mehr Punkte statt Kommas in diesen nicht enden wollende Sätzen in Grass-Länge und strukturierende Absätze würden das Lesen erleichtern, auch wenn es wohl durch den Stil hektisch wirken soll. Leider kommt nur ziemlich wirres, panisches, hysterisches Geschwätz heraus, das sich dabei auch noch wiederholt. Irgendwann konnte ich kaum noch folgen und war fast froh, dass das Buch nicht so viele Seiten hat. Es ist nervig anstrengend zu lesen und hat mich auch irgendwann nur noch bedingt interessiert. Ich habe lediglich weitergelesen, weil ich wissen wollte, wie er zu Tode kam, da im ersten Drittel nur etwas angedeutet wurde. Vielleicht wollte ich aber auch nur wissen, ob sie irgendwann endlich aufhört mit reden.

Mein Fazit?
Das Buch hat mir nach dem großartigen Pfau überhaupt nicht gefallen, ich habe mich regelrecht durchgequält, somit erhält es von mir schwer enttäuschte 2 von 5 Sternchen und kann von mir leider nicht weiterempfohlen werden. Ich weiß nicht, ob ich weitere Bücher von Isabel Bogdan lesen werde, das kann sie wesentlich besser.