„Wie soll denn das gehen?“

Ich bin durch Zufall auf das neue Buch von Isabell Bogdan gestoßen. Allerdings bezieht sich meine Meinung auf das Hörbuch, das von Johanna Wokalek brilliant gelesen wird. Wirklich, keine könnte besser die Traurigkeit und die Verzweiflung und auch die Wut in Ihre Stimme legen, wie sie das tut. Ich bin begeistert!
Vom ersten Satz „Ich kann nicht mehr!“ bis zum Schluss hat mich dieses Buch fasziniert, gepackt und mitgenommen. Denn genau so ist es! Genau so fühlt sich Hilflosigkeit an und Trauer und Wut. Man hätte es meiner Meinung nach nicht besser beschreiben können. Und das alles in Form von Gedanken zu tun, die sich teilweise weit verzweigen und doch immer wieder zum Punkt zurückkommen, finde ich genial. Ich musste lachen, wenn sich die Protagonistin ihre Gedanken über andere Menschen macht und gleichzeitig dabei weinen. Ich habe mitgefühlt und mitgelitten, habe mich wiedergefunden zwischen all den Fragen, der Wut und dem Unverständnis.
Ich liebe die langen verschachtelten Sätze der Autorin, die so rhythmisch und stark sind. Auch die Wiederholungen machen absolut Sinn, wer hat denn schon immerzu neue Gedanken? Ein Jahr lang begleiten wir Leser die Läuferin, ein Jahr, in dem sich viel ändert, in dem sie ihren Verlust verarbeitet und ganz langsam Zuversicht gewinnt.
Ich empfehle das Buch uneingeschränkt weiter!