Ein vielversprechender erster Teil trotz einiger Längen

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anniapfelkern Avatar

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In „Lauras letzte Party“ von J.K. Johansson, geht es um die vermisste 16-jährigen Laura Andersen, die nach einer Party am Strand von Palokaski, einer Stadt in Finnland, nicht mehr nach Hause zurückkehrt. Wurde sie Opfer eines Verbrechens? Ist sie von Zuhause ausgerissen? Gab es einen tragischen Unfall?

Die 37-jährige Mia, eine ehemalige Polizistin, die in der Einheit für Ermittlung in sozialen Netzwerken tätig war, aber aufgrund ihrer Internetsucht den Job an den Nagel gehängt hat, kehrt an ihre alte Schule in ihrer Heimatstadt zurück um dort als Sonderpädagogin zu arbeiten. Dort stürzt sie sich trotz ihrer neuen Position mit in die Ermittlung und versucht Lauras Geheimnis zu lüften.

Die teilweise negative Kritik, die man in anderen Rezensionen liest, kann ich persönlich nicht nachvollziehen, da das Buch trotz einiger Längen im Mittelteil viele Spannungsmomente und unerwartete Wendungen enthielt, die mein Interesse wecken konnten.

Man findet schnell Zugang zu der Geschichte, was auch am Schreibstil liegt, der einfach, schnörkellos und angenehm zu lesen ist. Ich hatte beim Lesen das Gefühl nur so durch die Seiten zu fliegen. Die Story war kurzweilig und hat mich gut unterhalten.

Den Autoren gelang es gut, dass man bereits zu Anfang alle und jeden verdächtigte in das Verschwinden von Laura involviert zu sein.Die Verknüpfung zu einem Fall in der Vergangenheit finde ich auch äußerst interessant und ich bin gespannt, wie das ganze weiterhin verwoben ist.

Auch, wenn die Charaktere für meinen Geschmack etwas zu oberflächlich und klischeehaft dargestellt wurden, so fand ich sie doch durchweg sympathisch und musste das ein oder andere Mal über sie schmunzeln.

Die Kapitellänge empfand ich ebenfalls als sehr gut gewählt, da man „nur noch eben schnell ein Kapitel“ lesen wollte und so schnell durch die Geschichte durch war.

Was zu kritisieren ist, ist dass streckenweise zu ausgiebig von Miias Privatleben erzählt wurde, wohingegen wir von Laura, um die es in diesem Buch geht, leider nur sehr wenig erfahren, und ihre Figur für den Leser leider sehr blass bleibt.


Wer tiefgründige, psychologisch dichte Literatur sucht, ihr mit diesem Buch wahrscheinlich falsch beraten, aber wenn man kurzweilige Unterhaltung sucht, die zum Miträtseln einlädt, so sollte man definitiv zu diesem Buch greifen.

Ich werde die Trilogie auf jeden Fall weiter verfolgen, weil ich wissen möchte, wie es mit Miia, Laura und den anderen weitergeht.