Finnische Kleinstadt im Wandel

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meldsebjon Avatar

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Laura ist verschwunden. Bei einem Mädchen in der Pubertät ist das für die Eltern zwar besorgniserregend, aber bei der Polizei sieht man es erst einmal gelassener. Miia allerdings, die früher bei der Polizei im Internet recherchiert hat und jetzt ausgerechnet an Lauras Schule als Schulpsychologin ihren Dienst tun soll, macht sich Sorgen. Natürlich erschwert ihr dieser Fall den Einstieg in ihre neue Arbeit, denn Vertrauen haben die Schüler erst einmal nicht zu ihr. Schließlich ist bekannt, dass sie früher für die Polizei gearbeitet hat und natürlich wird sie gleich verdächtigt, Polizeispitzel zu sein.
So ganz ohne Grund sind diese Verdächtigungen nicht, denn so wirklich abgelegt hat sie die alte Rolle noch nicht. Hinzu kommt, dass diese neue Schule zugleich auch ihre alte Schule ist, und dass sie am Ort noch einige Freundinnen und Bekannte hat. Irgendwann gräbt ein Reporter einen alten Fall aus, der ziemlich deutliche Ähnlichkeiten mit Lauras Fall hat und schon überstürzen sich die Ereignisse. Es gibt da sehr enge Beziehungen zwischen dem damals verschwundenen Mädchen und Miia, ihrem Bruder und besagten Freundinnen. Ebenso wie die Menschen ist auch der Ort im Wandel, ehemals gute Wohngegenden verkommen, andere gewinnen etwas Flair hinzu, im großen scheint sich das alles aber eher nach unten zu entwickeln. Ob es bei den Menschen und deren Moral ebenso ist? Miia jedenfalls hat sich seit ihrer Juf´gend sehr verändert.
Wieder einmal ein richtig gut geschriebener skandinavischer Krimi. Gut entwickelte Charaktere mit Stärken und Schwächen, ein bisschen Sozialkritik und eine wirklich spannende Handlung. Schade nur, dass dieser Teil der Palokaski-Trilogie nicht wirklich abgeschlossen ist. Zu viele Fragen bleiben am Ende und es bleibt zu hoffen, dass diese in den beiden folgenden Bänden beantwortet werden. Da ich dicke Bücher sehr gerne lese, hätte ich auch nichts dagegen gehabt, wenn die Trilogie ein einziger Roman gewesen wäre. Dieser Teil hier ist nicht soo lang.