Leider nicht so gut wie erwartet...

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pusteblume11 Avatar

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Mia hat wegen ihrer Internetsucht ihre Arbeit bei der Polizeiarbeit aufgegeben und fängt an ihrer alten Schule als Sonderpädagogin an. Schon an ihren ersten Arbeitstag erfährt sie von der vermissten Schülerin Laura. Auch aus persönlichen Gründen unterstützt sie den leitenden Kommissar bei seiner Arbeit, mal gefragt, mal ungefragt und auf eigene Faust.

Die Inhaltsbeschreibung hat mich angesprochen und nach der Leseprobe war ich sehr daran interessiert weiterzulesen. Leider wurden meine Erwartungen enttäuscht. Die Grundidee der Autoren ist zwar nicht ganz neu oder innovativ, aber sie ist gut. Leider ist die Umsetzung es nicht. Man hätte viel mehr machen können aus der beschaulichen Kleinstadt, die dann doch nicht so idyllisch ist; aus dem Fall des vermissten Mädchens; aus der Internetsucht der Protagonistin usw.. Es werden ganz interessante Dinge angesprochen, aber leider ohne tiefer einzusteigen oder es auszubauen. Es bleibt alles an der Oberfläche.
Aber der größte Kritikpunkt sind die Charaktere. Eine Protagonistin, über die ich oft nur den Kopf schütteln konnte. Sie ist zwar erst seit kurzem Sonderpädagogin, aber ein wenig mehr Einfühlungsvermögen und weniger plumpe Gespräche mit den Schülern, kann man ja schon erwarten. Ihre drei Freundinnen sind sehr unsympatische Frauen, über die sie selbst auch nichts Gutes oder Nettes zu sagen hat. Warum ist sie überhaupt mit ihnen befreundet, fragt man sich. Sie verhält sich zudem oft kindisch und unreif und nicht wie eine Frau Mitte dreißig. Die anderen Charaktere sind entweder nichtssagend, eindimensional, klischeehaft oder skurril, aber nicht auf charmant-orginelle Art skurril, sondern sehr abschreckend und irgendwie unangenehm.
Die Handlung plätschert so vor sich hin. Es passiert nicht viel, außer privaten Geplänkel der Protagonistin und ein bisschen Klatsch und Tratsch über die vermisste Laura. Erst zum Schluss wird es etwas spannender und die Handlung nimmt mehr Fahrt auf, aber dann ist das Buch auch schon zu Ende. Einige Fragen werden beantwortet, aber viele bleiben offen. Man müsste sich den nächsten Band kaufen, wenn man die Antworten auf die restlichen Fragen haben möchte.
Es ist ein Buch mit vielen Klischees, schlecht ausgearbeiteten Charakteren und zu wenig Spannung für einen Thriller. Von mir gibt es leider nur 2 Sterne.