Online kontra real life

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kilian Avatar

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Das Cover des Buches weist eine ungewöhnliche Kombination von Stilen auf. Ein fast schon romantisches Bild einer Klippe, aber in Nebelfarben verändert. Ein Pseudorand um das Cover, wie Pinselstriche bei der Möbelaufarbeitung. Alles irgendwie im angesagten Stil kombiniert?
Vielleicht ist man auch schon vor Lesen des Buches in der Meinung stark beeinflusst, weil sich der „Autor“ als professionelles Autorenteam vorstellt mit Verbindung zum Film. Das lässt den Leser erahnen, dass das Buch (und die Folgebände) auch gezielt auf die Verfilmung hin schon gestylt geschrieben wurde. Ist dem auch so?
Erst einmal fallen die ungewöhnlichen Namen auf. Bei anderen skandinavischen Krimis ist mir die Namenswahl nicht so sehr aufgefallen . Miia, Ex-Expertin für social medias im Polizeidienst, kehrt als Sonderpädagogin an ihre ehemalige Schule zurück. Dort arbeitet auch ihr Bruder Nikke als Psychologe.
Gleich zu Beginn ihrer Arbeit wird sie in den Fall der verschwundenen 16-jährigen Laura verwickelt. Dazu kommt ein ehemaliger Kollege aus dem Polizeidienst, der skurrile Kommissar Korhonen , der vom Aussehen her genausogut ein Penner sein könnte.
Die Suche nach Laura wird auch über die socials medias lanciert, wobei der übliche shitstorm ebenfalls auftaucht. Vor 20 Jahren ist in der Gegend eine junge Frau namens Venla verschwunden, vom Typ her ähnlich wie Laura. Damals gab es auch eine grosse Welle übler Nachrede, die sich natürlich nicht so hoch schaukelte wie jetzt bei Laura durchs internet.
Viel privates kommt zu dem Fall der verschwundene Laura dazu: das Wiedersehen Miias mit alten Freunden, die fast schon verzweifelten Versuche ihrer Schwägerin schwanger zu werden und immer wieder die Feststellung, das Arbeiten im realen Leben für Miia schwieriger ist als im internet und ihr fast schon suchtartiger ständiger Zugriff auf ihre Seiten im internet.
Obwohl vom einem Team geschrieben, ist das Buch kein Stückwerk. Liest sich gut, interessant anders und was schadet es, wenn es mal verfilmt würde?