Teil 1 der Palokaski-Trilogie

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gisel Avatar

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Miia Pohjavirta hat ihren Polizeijob wegen ihrer Internetsucht beendet und tritt eine Stelle an als Sonderpädagogin an ihrer alten Schule in Palokaski. Dort trifft sie außer einigen bekannten Gesichtern, die sie früher als Lehrer hatte, auch ihren Bruder wieder, der als Schulpsychologe arbeitet. Doch noch bevor das Schuljahr startet, werden die Schule und der ganze Ort davon erschüttert, dass eine der Schülerinnen, Laura, verschwunden ist. Viele Gerüchte machen die Runde, die verzweifelten Eltern richten eine Facebook-Seite ein und lösen damit einen wahren Shitstorm aus. Dann erhält Miia eine SMS von Johanna, einer anderen Schülerin: Laura ist tot. Miia bietet sich der Polizei als Hilfe an, arbeitet eng mit ihren ehemaligen Kollegen zusammen. Dann gerät ihr Bruder in den Fokus der Beschuldigungen…
„Lauras letzte Party“ ist der erste Teil der Palokaski-Trilogie. Dieser Band wird ausgefüllt von der Suche nach Laura, deren Verschwinden in Zusammenhang mit den vielen Gerüchten nicht zu einem echten Motiv führen. Zugleich wird schon ziemlich zu Anfang des Buches angedeutet, dass bereits vor 20 Jahren ein Mädchen unter ähnlichen Umständen verschwand, Miias Schwester, die nie gefunden wurde. Das lässt die Emotionen bei allen Bewohnern noch mehr aufkochen, und auch Miia leidet unter den Parallelen der beiden Fälle.
Aus Miias Sicht erzählt, gelingt es dem Leser leicht, ihr in der Erzählung zu folgen und mit ihr gemeinsam nicht nur die Hintergründe zu Lauras Verschwinden zu entdecken, sondern auch ihre Erinnerungen an Venla in den Griff zu bekommen. Leider flacht die Spannung zum Ende des Buches eher ab, es werden zwar Verdächtige präsentiert, aber so wie die Suche nach Laura und nach den Gründen ihres Verschwindens stagniert, so zäh wurde bei mir auch der Lesefluss, schade eigentlich. Viele Handlungsfäden bleiben offen, sie werden wohl in den nächsten beiden Bänden weitergeführt. Damit bleiben einige der handelnden Personen eher blass, auch Laura selbst, die doch eigentlich sehr bekannt ist im Ort, so dass ein erfahrener Krimi-Leser recht schnell ein Profil von ihr erwarten würde. Manche Handlung wird hingegen so sehr vom Zufall vorangetrieben, dass sie eher unrealistisch erscheint.
Da das Buch jedoch wegen der geringen Seitenzahl und dem flüssigen Schreibstil gut lesbar ist, verdanke ich ihm dennoch einiges an Lesevergnügen, und mein Interesse ist durch die Cliffhanger zum Ende des Buches so sehr geweckt, dass ich bereits interessiert auf den zweiten Band warte.