Eine lebensverändernde Nahtoderfahrung

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fraupfeffertopf Avatar

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Die 28-jährige Sayoko und ihr Freund Yôichi sind dem Tod sehr nah, als sie in einen schrecklichen Autounfall geraten und Sayoko bis zur Rettung mit einer Eisenstange im Körper ausharren muss. Sie betet, dankt für ihr bisheriges Leben und würde, wenn sie könnte, Yôichi ihr Leben schenken. Und dann wird sie von einem warmen weichen Licht umhüllt.
Diese Momente haben mir Gänsehaut verschafft. Es ist traurig und zugleich berührend wie sich Sayoko mehr um das Leben ihres Freundes Gedanken macht als um sich selbst. Sie fühlt sich wohl in diesem hellen Licht, trifft auf ihren verstorbenen Hund, der in diesem schönen Himmelreich lebt. Ihr Opa düst auf seiner Harley und seiner coolen Lederjacke zu ihr hin und ermuntert sie zum Aufsteigen. Er sagte, sie solle ihr Leben leben und wenn sie einmal verzweifelt ist und nicht weiter weiß, solle sie an diesen wunderbaren Ort denken. Für Yôichi sei es allerdings zu spät. Sayoko erwacht im Krankenhaus und fühlt wieder ihren schmerzenden Körper. Es findet ein kleiner Zeitsprung statt. Mittlerweile ist Sayoko dreißig. Der Unfall hinterließ nicht nur äußerliche Spuren, sie hat auch eine andere Veränderung durchgemacht...
Ich finde die Thematik sehr spannend. Wir alle haben uns schon mal auf unterschiedliche Weise mit dem Tod auseinandergesetzt. Daher fällt es leicht, sich in Sayokos Gedankengänge hineinzuversetzen. Ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht, denn Sayoko soll seit dem Unfall die Geister von Verstorbenen sehen können. Nach und nach lernt sie das Leben in all seinen Facetten zu akzeptieren. Der Schreibstil hat mir bisher sehr gefallen, welcher trotz seiner Einfachheit viel Gefühl transportiert. Das Cover ist schlicht und strahlt mit der winterlichen Landschaft eine idyllische Ruhe aus. Zugleich ist es rätselhaft, da noch nicht hervorgeht, was das gewählte Bild bedeuten könnte.
Mit japanischer Literatur bin ich bisher nicht in Berührung gekommen. Daher ist mein Interesse, das vielschichtige Land fern von gängigen Klischees wie Mangas kennenzulernen, umso größer.