Leben und Tod

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buecherfan.wit Avatar

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In Banana Yoshimotos neuem Roman befindet sich Ich-Erzählerin Sayoko mit ihrem Freund Yoichi auf der Heimfahrt von einem Ausflug, als sie unverschuldet einen schweren Unfall haben. Dabei bohrt sich eine Eisenstange in den Bauch der Protagonistin, die für unbestimmte Zeit zwischen Leben und Tod schwebt und die Nahtoderfahrung mit dem berühmten weißen Licht macht. Sie begegnet aber auch ihrem geliebten verstorbenen Hund, und ihr vor langer Zeit verstorbener Großvater will sie zu einer Fahrt auf seiner Harley abholen. Er sagt ihr, dass sie leben, aber die Heilung eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Genauso kommt es. Das Leben der Protagonistin wird nie mehr so sein wie vorher.
Die Leseprobe liest sich gut und ist auch sprachlich sehr ausgefeilt mit originellen Metaphern. Ein Beispiel: Sayoko und ihr Freund lassen sich sehr viel Freiheit in ihrer Beziehung: “Es fühlte sich an wie ein Soufflé oder wie ein frisches, noch warmes Brötchen.“ (S. 10).
Das Thema ist ernst. Es geht buchstäblich um Leben und Tod und Stufen dazwischen. Wie überlebt man ein solches Trauma? Ich bin sehr gespannt auf Yoshimotos neuen Roman – fast dreißig Jahre nach “Kitchen“.