Ein fesselnder und ergreifender Roman deutscher Zeitgeschichte

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Kassel 1956, Angelika Stein hat ihr künstlerisches Talent von ihrem Vater geerbt. Ihr großer Traum ist es einmal als Fotografin zu arbeiten. Doch ihr Ziel scheint plötzlich in weiter Ferne gerückt, nachdem sie ohne Schulabschluss da steht und ihre beste Freundin bei einem Blindgänger zu Tode kommt. Trotz allem schafft sie es doch noch nach einiger Zeit als eine der ersten Fotojournalistinnen in Westberlin einen Job zu bekommen.
Zur gleichen Zeit wird die junge hochtalentierte Kunstturnerin Christine Mangold für die Teilnahme an den Olympischen Spielen gedrillt, die DDR würdevoll zu vertreten. Christine kennt von klein auf nichts anderes als von ihrem Körper Leistungen auf höchstem Niveau abzuliefern, doch ist das wirklich ihr eigener Wunsch?
1961 beim Mauerbau treffen sich die beiden jungen Frauen auf dramatischer Weise.
„Lebenssekunden“ ist mein erster Roman von Katharina Fuchs und die Autorin schafft es dem Leser spannend deutsche Zeitgeschichte zu vermitteln. Es ist eine berührende, sehr ergreifende und unfassbare Geschichte zweier junger Frauen in Ost- und Westdeutschland. Gut recherchiert bringt die Autorin die geschichtlichen Ereignisse interessant und spannend näher. Angelika und Christine sind sehr unterschiedliche Charaktere, beide habe ich sofort ins Herz geschlossen und stellenweise mit ihnen gelitten.
Angelika hat in ihrem Leben dramatische Erfahrungen gemacht, trotz allem ist sie eine starke Frau, die weiß was sie will.
Christine hingegen ist vom System der DDR in eine Rolle gezwungen und sie muss nur für den Erfolg funktionieren, um jeden Preis, ohne Rücksicht auf Verletzungen. Leider unterstützt dies auch ihre Mutter. Unfassbare Druckmittel durch den Staat erlauben Christine nicht sich aufzulehnen.
„Lebenssekunden“ ist ein sehr fesselnder, unheimlich gut geschriebener, ergreifender Roman deutscher Zeitgeschichte. Für mich ein Lesehighlight.