Jugend in Ost und West

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Angelika und Christine sind fast gleichaltrig, in ihren Wünschen und Hoffnungen ähneln sie sich und sind doch grundverschieden. Angelika wächst mit drei Geschwister in Kassel auf, sie besucht das Gymnasium, ihre Eltern sind weltoffen und künstlerisch ambitioniert. Nachdem Angelika in der Schule Probleme bekam und diese im Jahr 1956 ohne Abschluss zu verlassen hatte, machte sie sich auf die Suche nach einer Lehrstelle. Durch einen glücklichen Zufall wurde sie in ihrem Wunschberuf als Fotografin von Herrn Hellmann ausgebildet. Ihr Weg führte sie weiter als Fotojournalistin nach Berlin.
Christines Familie, ihre Mutter, ihr Bruder und ihr Stiefvater, lebt jetzt in Ostberlin damit Christine, eine sehr talentierte Turnerin, besonders gefördert werden konnte. Bald kam sie auf das neu gegründete Sportinternat, bei dem nicht nur mehrere Stunden Sport auf dem Programm standen, sondern die komplette Kontrolle über die Jugendlichen und Kinder ausgeübt wurde. Selbst körperliche Attacken ließ sie über sich ergehen in der Hoffnung auf Medaillen bei den olympischen Spielen. Bei einem gesamtdeutschen Wettkampf verliebt sie sich in den Turner Thomas - aus Schwaben. Eine Liebe, die nicht sein durfte und sie dennoch nicht vergessen kann. In den folgenden Jahren wird es in Berlin immer schwieriger, sich frei zu bewegen. Erstmals seit langem hat sie wieder Kontakt zu ihrem leiblichen Vater, dem Fotografen Hellmann.
Einerseits sind die Wünsche und Träume der beiden jungen Frauen Thema des Romans, andererseits gibt es den politischen Hintergrund, die Differenzen zwischen Ost und West, die unterschiedlichen Lebensweisen beider Teile Deutschlands. Die Kombination ist sehr gelungen, auch wenn sich der Roman recht "weichgespült" liest. Etwas mehr Konfrontation hätte ihm gutgetan.