Tolles Buch!

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Das Buch "Lebenssekunden" von Katharina Fuchs spielt in den Jahren 1956-1961 und erzählt im Wechsel die Geschichte zweier Frauen vom Teenageralter bis in ihre frühen 20er.  
Angelika Stein wächst in Kassel auf und nach einem traumatischem Erlebnis ist es ihr größter Wunsch, professionelle Fotografin zu werden. Nach ihrer Ausbildung fängt sie beim "Tagesspiegel" in Berlin an und muss sich gegen den chauvinistischen Zeigest der damaligen Zeit durchkämpfen bis sie sich durch ein Bild Respekt über die Grenzen der Zeitung verschafft. 
Christina Magold wohnt in Ostberlin und gilt als talentierte Kunstturnerin für die DDR. Sie opfert den Sport alles unter, besucht ein Internat und trainiert bis zum Umfallen. Als sie bei einer Sportveranstaltung Thomas aus dem Westen kennenlernt, sich in ihn verliebt und ihre Familie deswegen von der Staatssicherheit unter Druck gesetzt wird, muss sich die junge Frau entscheiden wohin ihr Weg gehen soll. 
Im Jahr 1961, kurz vor dem Bau der Mauer, begegnen sich die beiden Frauen und ihre Schicksale werden miteinander verknüpft.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es liest sich flüssig und man bekommt Einblicke in die Zeit und die unterschiedliche Lebensweisen in Ost und West.  Immer wieder wird thematisiert, dass Frauen sich beweisen müssen und für sie eigentlich ein Leben am Herd und als Hausfrau vorgesehen ist. Kleiner Wehrmutstropfen die Jahre 1956 und 1958 werden sehr ausführlich erzählt, das Ende im Jahr 1961 allerdings etwas kürzer, hier wäre vielleicht eine ausgeglichener Verteilung "schöner" gewesen. Dennoch ein lesenswertes Buch über Ausschnitte der deutschen Geschichte.