Zwei junge Frauen im frisch geteilten Deutschland

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Der neue Roman von Katharina Fuchs spielt im Nachkriegsdeutschland. Im Mittelpunkt stehen zwei, zu Beginn der Geschichte gerade einmal 15-jähruge junge Frauen. Angelika aus Kassel fliegt vom Gymnasium, an dem Mädchen noch nicht so richtig erwünscht sind. Anschließend kämpft sie darum, trotzdem Fotografin werden zu können, was damals auch noch als Männerberuf galt. Christine wächst zeitgleich in der noch jungen DDR auf und soll dort Profiturnerin werden, was mit großen Qualen, sowohl physischer als auch psychischer Art verbunden ist.

Beim Lesen begleiten wir die beiden jungen Frauen, deren Wege sich irgendwann kreuzen, beim Erwachsenwerden, das mit vielen Höhen und Tiefen verbunden ist. Dabei erfährt man auch hautnah mehr über das Leben in den beiden politischen Systemen, BRD und DDR und allgemein in den 60er Jahren, besonders auch um den Mauerbau herum. Sehr eindrucksvoll ist dabei, wie perfide man in der DDR auch in deren Anfangsjahren schon Druck auf die Menschen ausübte.

Katharina Fuchs beschreibt das alles sehr anschaulich und fesselnd. Die Charaktere der beiden jungen Frauen sind überzeugend ausgestaltet und man kann sich beim Lesen gut in ihre jeweilige Situation einfühlen. Daher empfehle ich den Roman auf jeden Fall allen weiter, die gerne tiefgründige Geschichten aus der jüngeren deutschen Vergangenheit lesen.