Brisant und beunruhigend

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kleine hexe Avatar

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Deutschland in nicht allzu ferner Zukunft, aber doch weit genug, dass 2020 ein guter Jahrgangswein ist. Trump und Putin haben sich verbrüdert und den Syrienkrieg beendet, Israel und Palästina haben mit Hilfe Trumps die Zweistaatenlösung und den Frieden gewählt und die deutsche Innenministerin heißt … Wagenknecht. Die BBBs haben das sagen – Besorgte Bürger Bewegung – und die Föderalismusreform wird von der Politik diskutiert. Dies Buch muss man lesen und dabei hoffen, dass die Zukunft doch nicht so krass daher kommt. Denn einige Sachen bleiben doch gleich: auch in der Zukunft werden sich Freunde zum gemeinsamen Abendessen treffen, Kinder gemeinsam spielen, auch wenn die Barby Puppen out sind und durch „Glotzis“ ersetzt wurden, kuschelige kleine Aliens mit drei Augen.
Doch dann erfährt man von einem vereitelten Attentat am Leipziger Flughafen und der eigentliche Thriller nimmt seinen Lauf. Alles bisher Beschriebene war nur die Ruhe vor dem Sturm.
Das Geschehen wird in einer wunderbaren Sprache dargestellt, die uns verzaubert und alles innerlich sehen oder nachempfinden läßt. So, z. B. sind Babies „eine Tüte Geschrei im Arm“, oder das Sonnenlicht ist „Wie hellgelber Chiffon … auf den glatten Flächen der Möbel…“
Aus dem Titelbild werde ich nicht so recht schlau. Die dunklen Punkte könnten Tintenkleckse sein, aber auch Einschusslöcher. Man muss wohl das Buch lesen, um dahinter zu kommen. Aber bei dieser Autorin und ihrem flüssigen, spannenden Stil und vor allem bei diesem Plot dürfte das keinesfalls schwer fallen.