Hauptsache, mir geht's gut

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"Leere herzen" spielt in gut gefüllten Wohnungen: Die Menschen haben sich schön eingerichtet, träumen ihre kleinen Konsumträume und sind ansonsten vor allem damit beschäftigt wegzuschauen. Wegschauen insbesondere vom politischen Geschehen, das die Bundesrepublik in den 2020er Jahren nach diversen nationalistischen Umbrüchen in Europa in Richtung eines Überwachungsstaates führt. "Besorgte Bürger" an der ,acht? Egal! Solange ich mein Sushi selbst machen, meine Gäste ausreichend Prosecco schlürfen und wir gemeinsam im Manufactum-Katalog blättern können.

Was Juli Zeh so nebenbei an alltäglichen Schreckensvisionen in die Szene fließen lässt, macht den Leser schaudern. Nicht erst mit "Leere Herzen" wendet sie sich ja bürgerrechtlichen Großthemen zu.

Nur was es mit der "Brücke" auf sich hat, hätte ich gern jetzt schon gewusst.