It's a suicide World

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r.e.r. Avatar

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Ein lukratives Geschäft mit dem Tod sei "die Brücke" verheißt der Klappentext zu Juli Zehs neuem Roman. Und das niemands so genau wisse, was hinter dieser Brücke eigentlich stecke.

Die Leseprobe zumindest beginnt ganz harmlos. Wie bei allen Juli Zeh Romanen möchte man fast sagen. Ein netter Abend bei Britta und Richard. Selbstgemachtes Sushi für die Freunde Janina und Knut. Deftiges Wurstgulasch für die Kinder Vera und Caro. Perfekt geplant und durchorganisiert von Britta der Hausherrin, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.

Doch so freundlich und harmonisch die Situation anmutet, die Gedanken der Heldin sprechen eine andere Sprache. Werden vollends aus dem Gleichgewicht durch den Bericht eines Terroranschlages im Fernsehen. Die besorgte Bürgerwehr, kurz BBB, hat wieder zugeschlagen. Aber warum entsetzt der Bericht die gutsituierte Britta? Warum meldet sich ihr Geschäftspartner Babak heimlich um sie zur Ruhe zu mahnen?

Juli Zeh entführt den Leser in ein Deutschland der Zukunft. Ein digitalisiertes Land, an dessen Ampeln Displays installiert sind, die den Wartenden die News der Welt aktuell vor Augen halten. Juli Zeh Romane ziehen einen sofort in den Bann, halten in Atem und hinterlassen stets einen bleibenden Eindruck. Die Leseprobe hat dies schon deutlich gemacht. Jetzt gilt es herauszufinden, wohin man kommt, wenn man über "die Brücke" liest!