Die Friesenbrauerin

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Wir sind jetzt zum drittenmal in dem kleinen friesischen Ort Sünnum, in dem die Friesenbrauerin Gesine ihren Tüdelbräu und einen kleinen Tante Emma Laden betreibt. Es soll in der Nähe eine klimaneutrale Feriensiedlung entstehen. Die Sünnumer sollen sich darin beteiligen und eine fette Rendite erhalten. Natürlich sind alle begeistert und machen mit, nur Gesine ist da etwas vorsichtiger. Die charmante Geschäftsführerin der Friesenklima AG ist dabei sehr überzeugend. Doch plötzlich erscheint Gesines guter Bekannter angeschossen im Tüdelbräu und stirbt in ihren Armen. Er kann gerade noch Schimmelreiter flüstern, bevor er stirbt. Wie wir Gesine kennen, will sie den Mord selbst aufklären, selbst Wiebke, ihre Tochter und Polizistin, kann sie davon nicht abhalten. Bei Gesines Nachforschungen treten Unregelmäßigkeiten der Fa. Friesenklima auf, es wird von Geldwäsche gemunkelt. Was spielen die Klimaaktivisten dabei für eine Rolle? Der Autor versteht es vorzüglich, uns bis zum Schluß die Spannung nicht zu nehmen. Der Spannungsbogen spielt sich von Kapitel zu Kapitel höher und man hat ständig einen Verdächtigen im Visier, was sich dann aber bald wieder als Finte herausstellt. Wir erleben hier den trockenen Humor der Friesen, sie scheinen im ersten Augenblick ein derbes Völkchen zu sein, haben aber ihr Herz am richtigen Fleck. Unbescheiblich schön sind die Naturbeschreibungen in diesem Buch, die uns Sehnsucht auf die Nordsee machen. Und dann natürlich die Zuckerfische. Welche Leser bekommt da nicht Appetit darauf. Wieder ein hervorragender Krimi und ich warte schon auf ein weiteres Abenteuer mit Gesine, Joris, Hinnerk, Jo, Monika, Regina und dem anderen Völkchen. Joos Jensen hat einen sehr guten Schreibstil. Schnörkellos, nicht überkanditelt, klar und prägnant. Auch das Cover ist wieder sehr idyillisch gestaltet.