Leichte Turbulenzen auf Waskeke

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nathanielle Avatar

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Winn van Meter ist Ende 50 und ein erfolgreicher Geschäftsmann, hat ein großes Haus in Connecticut und zudem ein schönes Ferienhaus auf Waskeke, einer Insel vor der Ostküste der USA. Er ist mit Biddy verheiratet, die er immer noch attraktiv findet und die ihn liebt. Die beiden haben zwei Töchter, Daphne und Livia, Mitte bzw. Anfang 20.
Daphne will auf Waskeke heiraten. Winn ist mit der Heirat und seinem zukünftigen Schwiegersohn Greyson durchaus einverstanden, aber es stört ihn, dass Daphne im 7. Monat schwanger ist. Seine jüngere Tochter Livia wurde ein paar Monate zuvor von ihrem Freund Teddy verlassen und hat eine Abtreibung mitsamt Nervenzusammenbruch hinter sich.
Die Handlung des Buches spielt sich innerhalb von drei Tagen ab - Freitag, Samstag und Sonntag, an dem dann die Hochzeit stattfindet. Ein sehr überschaubarer Handlungsrahmen, wären da nicht die vielen Rückblenden.
Winn hat zwei große Leidenschaften, zum einen seine "Club-Besessenheit" - er ist immer noch sehr stolz auf seine Mitgliedschaft im Studentenclub "Ophidian" und er möchte unbedingt Mitglied in Golfclub "Pequod" auf Waskeke werden, zum anderen seine heimliche Leidenschaft für Agatha, eine der Brautjungfern und älteste Freundin von Daphne.
Maggie Shipstead schreibt sehr poetisch, benutzt viele gut beschreibende Adjektive. Man sieht die Szenerie und die Personen vor dem inneren Auge, kann sich alles gut vorstellen und taucht in die Geschehnisse auf Waskeke ein. Die Rückblenden sind allerdings zum Teil etwas langatmig geraten, vor allem die Aufnahmeriten in den "Ophidian". Man erhält einen Einblick in das Familienleben amerikanischer Familien, die eigentlich alles haben, also zur oberen Mittelschicht oder sogar zur Upper Class gehören und dennoch viele Probleme haben. Die Figur des Protagonisten Winn wird gut dargestellt, seine Frau Biddy kommt etwas zu kurz.
Ein nettes Familienporträt, allerdings ist mir der Sonntag und die Hochzeit etwas zu knapp geraten und das Ende (das gar keines ist) ist mir etwas zu belanglos und nichtssagend, da hätte die Autorin mehr draus machen können oder sollen. So gibt es von mir 4 von 5 Sternen.