Nichts für mich!

Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
sissidack Avatar

Von

Simon - gutaussehend, intelligent, mitten im Leben, ein Traum für jede Schwiegermutter! Doch die Sache hat einen winzigen Haken: Simon ist ein Serienmörder. Im Auftrag Gottes, wie er glaubt, und geführt durch die Stimme seiner toten Mutter, die in seinem Kopf geistert, läutert Simon die ach so bösen Frauen dieser Welt. Frauen sind schlecht, alle und immer! Und wie kann man solchen Frauen die Erlösung bringen? Keine Fragen - Kreuzigung ist die einzig richtige Wahl. Je mehr Qual desto mehr Erlösung erfahren die Frauen - eine Idee, auf die nur ein wirklich krankes Gehirn kommen kann. Interessant zu wissen, dass Serienmörder meist Männer sind…

Nachdem Simon nun schon einige Frauen qualvoll getötet hat - ihre Kinder, die er zuvor mitentführt hat, lässt er, bis auf eine Ausnahme, unverletzt  wieder frei - wählt er schließlich die in seinem Fall ermittelnde Sami - Samantha - Rizzo als nächstes Opfer. Sie ist, allein aufgrund ihres Berufes als Detektive der Mordkommission schon etwas Besonderes und verdient deshalb auch eine Sonderbehandlung. Simon kidnappt sie nicht einfach, sondern lädt sie zu sich nach hause zum Essen ein. Sami, die Simon zwar schon unter Verdacht hat, der gesuchte Serienmörder zu sein, schlägt alle Erfahrung und Vorsicht in den Wind und geht, ohne ihren Kollegen oder ihrer Mutter bescheid zu geben, zu Simon nach Hause. Es folgt das eingeübte Spiel: Frau in den Keller sperren, Kind dazu, zur Ruhe kommen lassen und schließlich die Vorbereitungen zur Kreuzigung.

Doch Sami Rizzo ist keine normale Frau. Sie hat einen Plan wie sie ihre eigene Ermordung verhindern will.

Während dessen laufen die Ermittlungen im Fall des Serienmörders auf Hochtouren. Samis Kollege Al fahndet verzweifelt nach seiner verschwundenen Partnerin, setzt Himmel und Hölle in Bewegung um schließlich im genau richtigen und allerletzten Moment Simons Haus zu finden und Sami zu retten.

Ende gut, alles gut.

 

Ich muss zugeben, dass ich dem Buch von Anfang an kritisch gegenüberstand. Und nach der Lektüre muss ich meine Skepsis als bestätigt ansehen. Der gesamte Handlungsablauf war irgendwie schon seit der ersten Seite vorhersehbar. Jedes Wort, jede Tat erfüllt ein Klischee - Serienmörder erfüllen gewisse Klischees, natürlich, aber muss es wirklich so extrem sein? Opfer sind Frauen mit Kind, also muss die ermittelnde Beamtin ja eine Frau mit Kind sein. Der Kollege der Ermittlerin ist in sie verliebt, wagt es aber nicht, es ihr zu gestehen.

Bereits bei einem Blick auf das Cover fiel mir auf, das der Buchtitel irgendwie seltsam klingt. Nach den ersten Seiten fiel mir eine Textstelle auf, die irgendwie rein vom übersetzerischen her besser klang (Seite 16: „Sie sterben niemals leise.“) Ein Blick auf den englischen Originaltitel „They never die quielty“ gab dann schließlich Aufschluss. Schade, dass der Titel so - wie ich finde - schlecht übersetzt wurde. Ein Fehler, der bei Bücher- und Filmtiteln oft gemacht wird und dann teils mehr vom Inhalt preisgibt, als beabsichtigt oder aber so rein gar nicht zum Inhalt passt. Hier wurde einfach in schlechtes deutsch übersetzt. Schade!

Die Handlung ist zu Beginn etwas langatmig, dafür geht gegen Ende alles um so schneller. Sami gerettet, einige Tage Erholung, Schluss mit der Polizeikarriere, Kuss mit Al. Im Grundsatz finde ich es sehr gut, wenn man zu Beginn eines Buch mehr Zeit hat, sich in die Personen und Geschehnisse hineinzuversetzen, Sinn macht dies allerdings nur, wenn das Buch dann auch eine gewisse Länge aufweist um die Kopflastigkeit auszugleichen. Mit ca. 400 Seiten war dies im Fall von „Leise stirbst du nie“ leider nicht der Fall.

Wie schon gesagt, ich stand dem Buch ohnehin kritisch gegenüber, da finden sich leicht Fehler. Auf den ersten 100 Seiten musste ich mich regelrecht zwingen überhaupt weiterzulesen.

 Wer Liebhaber vom Genre Krimi/Thriller ist, wird von dem Buch sicher begeistert sein. Ich persönlich finde es nicht schlecht, aber schlicht und einfach zu vorhersehbar und zu nah an so vielen Erzählungen in Buch- und Filmform um wirklich Spaß an der Lektüre zu haben.