Opfergaben

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kimvi Avatar

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Die Mordkommission in San Diego hat es mit einer grauenhaften Mordserie zu tun. Der Killer hat es auf junge Mütter abgesehen. Er entführt sie zusammen mit ihren kleinen Kindern. Kurze Zeit später tauchen die Leichen der Frauen in der Nähe von Kirchen wieder auf. Ihre grausam verstümmelten Körper weisen Kreuzigungspuren auf. Detective Sami Rizzo und ihr Partner Al Diaz stehen vor einem Rätsel. Auch die Kinder, die an öffentlichen Plätzen wieder aufgefunden werden, können keinen Hinweis auf den Täter geben. Da Sami selbst Mutter einer kleinen Tochter ist, geht ihr die Mordserie sehr nah. Es ist ihr innigster Wunsch den Täter zu überführen und die Morde zu stoppen. Bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit lernt Sami den attraktiven und äußerst charmanten Physiotherapeuten Simon kennen. Obwohl er durch einige Indizien in das Täterprofil zu passen scheint, lässt Sami sich neugierig auf ein Date ein....


**Meine Meinung**


Der Thriller beginnt bereits rasant. In einem Prolog erlebt man die letzten grauenvollen Minuten einer jungen Mutter mit, die in die Fänge des wahnsinnigen Killers geraten ist. Durch die dort verwendete Ich-Perspektive erlebt man das Entsetzen hautnah mit. Das folgende Geschehen wird in der dritten Person erzählt. Dabei wechseln die Blickwinkel zwischen Ermittlerin Sami und dem Täter hin und her. In weiteren Perspektiven kann man auch Samis Partner Al über die Schulter schauen oder einen Blick auf die Opfer werfen.

Der Einstieg in den Thriller gelingt mühelos. Durch den rasanten  Prolog und die Perspektiven, in denen man das Geschehen aus dem Blickwinkel des Killers betrachtet, gerät man sofort in den Sog der Handlung. Fasziniert verfolgt man das Grauen, das der Täter verbreitet. Starke Nerven sind bei den teilweise sehr detailliert beschriebenen Folterszenen hilfreich. Die aufgebaute Spannung kann allerdings nicht durchgehend gehalten werden und flacht schon bald ab. Das mag sicher auch daran liegen, dass die Identität des Killers von Anfang an bekannt ist. Eigene Ermittlungen, bei denen man versucht den Täter zu enttarnen, fallen hier also weg. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Situationen gut vorstellen und dem Handlungsverlauf mühelos folgen.

Die Protagonisten der Handlung wirken authentisch. Detective Sami Rizzo ist kein Top-Model, sondern eine ganz normale Frau, die mit ihrer Figur unzufrieden ist. Sie versucht den harten Alltag einer alleinerziehenden Mutter in den Griff zu bekommen. Dabei kommt es gelegentlich zu Konflikten mit ihrer Mutter, die oft als Babysitter für die kleine Tochter einspringen muss. Auch sonst läuft in ihrem Privatleben nicht alles zu ihrer Zufriedenheit. Sami wirkt sehr sympathisch. Dennoch sind einige ihrer Handlungen nicht ganz nachvollziehbar. Obwohl ihre Ermittlerinstinkte höchste Alarmstufe melden, ignoriert sie diese und wirkt in Bezug auf den Täter etwas naiv. Samis Partner Al hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich und wirkt alles andere als perfekt. Dadurch wirkt auch dieser Protagonist lebendig. Der Serienkiller hat zwei Gesichter. Er ist äußerst clever und scheint den Ermittlern immer einen entscheidenden Schritt voraus zu sein. Rückblicke in seine Vergangenheit und das Motiv zu den Morden dürfte für Genreliebhaber allerdings keine großen Überraschungen bereithalten. Die Ermittlungen treten zunächst etwas auf der Stelle. Zum Ende hin überschlagen sich allerdings die Ereignisse. Der Schluss kommt etwas abrupt und unterscheidet sich kaum von anderen Genrevertretern.

Insgesamt gesehen hat mir der Thriller jedoch recht gut gefallen. Die aufgebaute Hochspannung konnte zwar nicht durchgehend gehalten werden, aber dennoch fand ich sowohl die Haupthandlung, als auch die privaten Nebenhandlungen interessant und weitestgehend nachvollziehbar. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala erhält das Buch vier von fünf möglichen Bewertungssternen.