Beeindruckende Gedankenwelt

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biancaneve_66 Avatar

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Eine recht einnehmende Leseprobe. Rolands Rückschau auf sein bisheriges Leben startet 1986 als Mordverdächtiger. Er ist 38, erinnert sich an seine Zeit als Internatsschüler, an Klavierstunden mit Angst vor einem Fehler im Spiel, und plötzlich holt in die Gegenwart ein - die radioaktive Wolke aus der Ukraine nähert sich London.
Der Schreibstil nimmt den Leser mit seinem rasanten Tempo sofort mit. Die Gedankensprünge des Protagonisten sind sehr bildhaft dargestellt, berühren und verstören auch.
Beeindruckend fand ich beispielsweise Rolands Versuch, den Stiefelschmutz des Polizisten zu entfernen: "Einhändig griff er zum Mopp, füllte einen Eimer und beseitigte den Dreck. Walzte ihn im Grunde so dünn aus, dass er nicht mehr zu sehen war. So wurde letztlich fast jede Sauerei beseitigt" - was für eine nüchterne Einsicht ...