300 Seiten zu lang für einen guten Roman

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herzenslustlos Avatar

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Lektionen von Ian McEwan handelt vom Leben Roland Baines. Unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen, später als talentierter Klavierschüler mit komplizierter Beziehung zu seiner Lehrerin und schließlich von seiner deutschen Frau zurückgelassen mit dem gemeinsamen Sohn. Diese Ereignisse prägen Roland, aber er muss sich der Vergangenheit stellen, um abschließen zu können.

Das Cover des Romans weiß durch seine Schlichtheit zu überzeugen und passt auch gut zum Roman. Auch der Schreibstil hat mir nach kurzer Gewöhnungsphase gut gefallen und das Buch war einfach zu lesen. Allerdings war es vor allem zu Beginn verwirrend in welchem Zeitraum man sich befindet, da das Buch von einem ganzen Leben erzählt und gerade zu Beginn immer wieder zu verschiedenen Zeitpunkten springt, ohne das klar darzustellen. Insgesamt wurde mit dem Einbau historischer Ereignisse, jeweils ein gutes Gefühl zum jeweiligen Zeitgeist übermittelt, auch wenn es sich manchmal dadurch sehr nach Geschichtsbuch angefühlt hat.

Die Charaktere sind insgesamt wenig empathisch, dafür teilweise sogar egoistisch, wirken aber gerade dadurch tatsächlich echt und authentisch. Teilweise zieht sich die Geschichte sehr, es wird viel Belangloses erzählt. Viel zu spät schafft es Roland mit der Vergangenheit abzuschließen, sein ganzes Leben wurde er dadurch gehemmt und das war teilweise frustrierend zu lesen.

Durch die unnötige Länge nicht zu empfehlen, außer man liest wirklich Ian McEwan sehr gern.