Das Leben mit all seinen Facetten

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Als ich sah, dass es ein neues Buch von Ian McEwan gibt, war ich bereits neugierig darauf. Hatte ich doch bereits schon einige Werke von ihm gelesen und meist auch sehr genossen. Der Klappentext hat meine Neugier nur weiter befeuert, weshalb ich mich sehr darauf gefreut habe, das Buch endlich in meinen Händen zu halten und lesen zu können. Trotz anfänglicher Freude habe ich dennoch gebraucht um mich in die Geschichte gleich einzufinden und dabei zu bleiben. Aber bereits nach kurzer Zeit hab ich schließlich gar nicht mehr bemerkt, wie sehr ich in das Buch gerade vertieft war und konnte es dann stellenweise gar nicht mehr weglegen.
Ian McEwan erzählt das Leben von Robert Baines - dem Sohn eines Offiziers; aus dessen Kindheit, Jugend und der Gegenwart sowie auch aus dem Leben der Menschen, welche wiederum Roberts Leben berührt haben. Hierfür springt er, wie man es aus dem eigenen Gedankenkino vielleicht selbst kennt, quer durch die Zeit - mal kurz und mal ausführlicher. Dennoch verliert man sich nicht in der Geschichte und findet immer wieder in die Gegenwart zurück und versteht diese mit jedem Ausflug in die Vergangenheit ein Stückchen besser. Je weiter die Geschichte vorangeschritten ist, desto näher und verbundener fühlte ich mich zu dem Protagonisten und konnte mit ihm mitfühlen.
Der Schreibstil ist - so wie ich es bereits vom Autor kenne - schon anspruchsvoll, gibt dem Buch aber meiner Meinung nach das gewissen Etwas. Besonders gut gefallen hat mir, wie die einzelnen Handlungen in den jeweiligen geschichtlichen Kontext eingebettet werden und man ein Gefühl für die jeweilige Zeitepoche bekommt.
Wer Lebensgeschichten mag, dem sei das Buch wärmstens empfohlen! Da es doch 700 Seiten lang ist, ist es jedoch sicherlich nicht die kürzeste Lektüre, die man schnell durch hat.