Das Leben und seine Lektionen

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martinchen Avatar

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Den neuen Roman von Ian McEwan musste ich als Fan natürlich unbedingt lesen. Leicht hat es mir der Meister dieses Mal nicht gemacht, denn auf gut 700 Seiten erzählt er die Biografie von Roland Baines und flicht dabei geschickt die wichtigsten Ereignisse des Weltgeschehens bis in die Gegenwart mit ein. Teilweise war es etwas langatmig, weil es McEwan hier nicht immer gelingt, die Spannung zu halten.

Drei Frauen bestimmen im wesentlichen Roland Baines' Leben: seine Klavierlehrerin Miriam Cornell, seine Frau Alissa, die ihn und den vier Monate alten Sohn verlässt und Daphne, eine langjährige Freundin. Diese vier Protagonisten sind, wie bei McEwan gewohnt, lebendig und authentisch beschrieben. Rolands durch seine Klavierlehrerin völlig verändertes Leben ist unspektakulär, seine Talente nutzt er nur teilweise.

In diesem Roman mit autobiografischen Anklängen finden sich „Strömungen, Handlungsstränge, Entwicklungen, die niemand hätte vorhersehen können“, wie es der Autor selbst formuliert (S. 696)

Der Roman wurde von Bernhard Robben übersetzt. Der Autor selbst muss wohl nicht mehr vorgestellt werden.

Das im typischen Diogenes-Stil gestaltete Cover zeigt die Schlüsselszene des Romans.

Fazit: ein wunderbarer Roman, den ich trotz einiger Längen sehr gern empfehle