Ein Menschenleben zwischen 720 Seiten!

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Was gibts zu sagen? McEwan präsentiert die Lebensgeschichte des zutiefst durchschnittlichen Erdenbürgers Roland Baines in einer verschlungenen Handlung zwischen vielen Figuren, deren Schicksale sich immer wieder kreuzen und in die letzten 100 Jahre der Menschheitsgeschichte verwoben sind. Chronologisch, in Rückblenden, mit journalistischer Nüchternheit und in rauhen Träumen - Mc Ewan spielt mit Scharfsinn auf der gesamten Partitur der Erzählkunst. Das macht alles schon was her. Ich muss aber zugeben, dass es ob der Detailfülle der Sprache ein wenig dauert, bis man in dieses Irrlichtern des Roland Baines hineingesogen wird. Nach den ersten circa 100 Seiten will man das Buch dann aber nicht mehr aus den Händen legen und man rauscht hindurch bis zum Ende und zur Bilanz. Was bleibt ist vielleicht die Erkenntnis, dass es doch fast ein ganzes Leben und eine Vielzahl an „Lektionen“ braucht um zu verstehen, was ein Menschenleben ausmacht und wie die großen Ereignisse die kleinen Leben verwirbeln können. Summa summarum eine tolle Lektüre!

Und das Cover? Gefällt mir äußert gut! Obwohl kein Freund des klassischen Diogenes Designs - viel zu intellektuell - sticht das Cover in seinen grellen Farben wunderbar aus dem Einheitsbrei heraus. Reduziert auf das Wesentliche gibt das Cover einen Vorgeschmack auf den Roman. Das Buch ist in Leinen gebunden. Sieht hochstieg aus und fühlt sich auch so an. Aber: Kein Lesebändchen. Dafür gibts Abzug.