Ronalds Geschichte

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zv3nn1 Avatar

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Roland kommt in Lybien als Sohn eines Militäroffiziers zur Welt. Mit 11 wird er nach England ins Internat wo er neben der Schule Klavierunterricht bekommt. Roland entpuppt sich als Musikgenie, aber es hält nicht lange an und er verliert sich zwischen Talend und Leben. Seine erste Ehe aus der ein Sohn herausging, scheitert. Roland Lebensreise wird durchweg begleitet bis ins hohe Alter. Jegliche Momente, gut und schlecht erlebt der Leser mit. Man hat den Eindruck, Roland trauert seinem Talent und seiner nichtvorhandenen Zielstrebigkeit nach. Eine Geschichte über nicht genutzte Möglichkeiten.

Dennoch konnte ich Gefallen an der Geschichte und auch an Roland finden.
Die Art wie er mit seiner Familie umgeht, obwohl er selbst getrennt von seiner Familie aufwuchs, macht ihn für mich zu einem guten Menschen.

Der Autor schmückt die Geschichte mit historischen Geschehnissen aus, sodass man einen Realbezug herstellen kann. Zweiter Weltkrieg, Mauerfall, Pandemie.. alles aus der Sicht eines einfachen Bürgers.
Generell bin ich aber nicht zu hundert Prozent von McEwans Schreibstil oder der Art der Geschichtserzählung überzeugt. Einige Male habe ich mich dabei ertappt, Passagen zu überfliegen, weil es doch recht langwierig beschrieben wurde. Da es aber auch einfach ein Einblick in das einfache Leben gibt, ist vielleicht auch nicht extrem viel Spannung zu erwarten.