Schicksalhafte Begegnung

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Mit 11 Jahren wird Roland Baines nach England in ein Internat geschickt. Weit weg von seinen Eltern, die in Libyen leben, wo sein Vater als Armeeoffizier stationiert ist. England scheint ihm erst einmal fremd, doch der kleine Junge findet sich erstaunlich schnell zurecht. Bis er Klavierunterricht bekommen soll. Die Begegnung mit der Klavierlehrerin Miriam Cornell verändert alles in seinem Leben.
Jahre später, Roland ist gerade Vater geworden, verlässt ihn seine Frau. Er bleibt mit dem vier Monate alten Baby zurück. Von nun an beginnt er sich Gedanken zu machen, was ihm im Leben eigentlich formt und warum sein Lebensweg so verlaufen ist. Diese Fragen stellt er sich bis ins hohe Alter und sucht nach Antworten. Ob er diese findet, wird sich zeigen...

Der über 700 Seiten starke Roman von Ian McEwan gibt interessante Einblicke in das Leben eines einzelnen Menschen. Der Autor schafft es wunderbar auch das Weltgeschehen mit einfließen zu lassen. So spielt die Kuba-Kriese eine ganz entscheidende Rolle im Leben des jungen Roland, da er aus Angst vor einem Atomschlag, eine folgenschwere Entscheidung für sein Leben trifft. Auch aktuelle Themen, wie der Klimawandel und die Pandemie finden in der Geschichte ihren Platz. Es hat mir Spaß gemacht, dem Protagonisten durch sein Leben zu folgen, auch wenn er mir nicht immer sympathisch war. Das Buch regt jedenfalls zum Nachdenken über das eigene Schicksal nach. Es ist keine leichte Kost, aber sehr aufschlussreich.