Überfrachtet

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reisende Avatar

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Der Protagonist wird mit 11 Jahren von seinen Eltern auf ein Internat nach England geschickt. Die Gefühle des jungen Rolands sind mit viel Tiefe beschrieben. Rolands Vater ist Armeeoffizier in Libyen und Roland wäre lieber bei seinen Eltern, vor allem bei seiner Mutter, zu der er ein sehr inniges Verhältnis hat, geblieben.
Auf dem Internat erhält er privaten Klavierunterricht und wird als Junge von der Lehrerin missbraucht. Es entwickelt sich zwischen den beiden ein Verhältnis, welches Roland sein weiteres Leben mit sich trägt.

Jan McEwan ist ein hochgelobter Star am Literatur-Himmel. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und mit freudiger Erwartungen zu lesen begonnen. Leider ist dieser Roman völlig überfrachtet. Es wird in den Zeiten hin- und her gesprungen. Das ist sehr mühsam und stört den Lesefluss enorm. Doch nicht nur in Rolands Leben, der mittlerweile verlassen als erfolgloser Dichter mit einem Baby zuhause sitzt, gibt es Rückblicke, auch bei Verwandten, wie der Schwiegermutter gibt es Ausflüge in die Vergangenheit. Das ist mir definitv zu viel.
Der Autor schreibt äußerst lange und komplizierte Satzkonstruktionen. Dies behindert leider ein flüssige Lesen. Die Geschichte ist verschachtelt mit vielen Episoden aus der Vergangenheit. Eine stringentere Erzählweise und eine deutliche Kürzung wäre sicher lesefreundlicher. Für mich war diese Lektüre einfach nur mühsam.