Von einem Gedanken zum nächsten durch ein Leben

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hunderttausend bücher Avatar

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Am Anfang hat mich das Buch ein wenig verwirrt. Die Geschichte von Roland springt hin und her. Manchmal ist man bei seiner Internatszeit, dann wieder bei seiner Zeit als frisch verlassener Jungvater. Ich habe kurz gezweifelt ob ich diese Erzählweise 700 Seiten durchhalte, aber nach und nach wurde der Strang der Ereignisse linearer oder zumindest nachvollziehbarer warum jetzt ein Zeitsprung passiert. Zum Ende hin versteht man dann auch warum dieser Erzählstil auf diese Weise gewählt wurde und das fand ich dann schon ziemlich genial.
Wo wir schon bei genial sind. Ich fand dieses ganze Buch eigentlich recht genial. Natürlich hat ein so langes Buch seine Längen, aber es lohnt sich definitiv durchzuhalten denn es kommen immer wieder Gedankenstränge und Ideen auf die wunderschön und auch sehr intelligent sind. Ich konnte auf jeden Fall sehr viel aus diesem Buch mitnehmen und ich denke Roland wird eine lange Zeit ein Teil von mir bleiben.
Wer eine stark handlungsbasiertes Buch möchte ist hier natürlich fehl am Platz. Wahrscheinlich hätte man die reine Storyline auf 200 Seiten runterschreiben können. Aber genau das macht dieses Buch besonders, wie sehr es in die Tiefe geht ohne sich dabei im Detail zu verlieren. Am Ende war ich dann sogar erstaunt wie wenig der wichtigen Personen und Ereignisse eigentlich tatsächlich beschrieben wurden und wie viel erst viel später in den Taten und Gedanken von Roland aufgedeckt wurde.
Es war definitiv anders als erwartet aber es hat mich gepackt und ich hab schon das nächste Buch von Ian McEwan bestellt.