Was zählt im Leben

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cadoli Avatar

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Ian McEwan für mich einer der ganz großen Erzähler und das hat er in diesem Roman wieder besonders unter Beweis gestellt. Nicht nur das Geburtsjahr eint ihn und seinen Protagonisten Roland Baines, einige ähnlich geartete Lebens-situationen sind in die Geschichte mit eingeflossen.
Lektionen, die das Leben für jeden bereithält, ob per Zufall oder durch den eigenen eingeschlagenen Weg.
"Manchmal, in ruhiger, aufgeräumter Stimmung dachte Roland über die Ereignisse und Zufälle nach, die persönlichen wie die globalen, die winzigen wie die weitläufigen, die sein Leben geprägt und bestimmt haben. Sein Fall war nichts Besonders - alle Schicksale werden auf ähnliche Weise geformt."

Der Roman begleitet Roland von der Nachkriegszeit 1950 - bis in unsere Gegenwart. Ian McEwan zieht einen förmlich in dieses Leben, die Kuba-Krise, Tschernobyl, der Fall der Mauer und der Klimawandel, aber auch die Corona-Pandemie durchlebt man mit Roland. Ein Leben voller Höhen und Tiefen, verpasster Chancen und Unzulänglichkeiten und die Frage, die zum Ende offen bleibt, was überdauert einen Menschen.

Fazit: Über 700 Seiten beste Erzählkunst - hätte das Buch am liebsten ohne Unterbrechung durchgelesen, so sehr hat es mich in den Bann gezogen.