Zäh

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macmax Avatar

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Lektionen ist (leider) mein erstes Buch von Ian McEwan. Vom Autor habe ich schon viel und nur gutes gehört, daher habe mich mit Elan in dieses Buch gestürzt. Leider hat es nicht ganz meinen Geschmack getroffen.
Wir begleiten Roland Baines durch sein Leben, von seinen Anfängen in Libyen, seine Zeit im Internat in England, sein junges Erwachsenenleben, die Gründung und das Zerbrechen einer Familie und das Heranwachsen seines Sohnes. Eingebettet in dieses Leben sind mal mehr oder weniger lose verschiedene Themen: Zum einen weltgeschichtliche Ereignisse wie die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl oder der Fall der Berliner Mauer. Zum anderen Themen wie Kindesmisshandlung, Patchwork-Familie, Kindererziehung, Selbstverwirklichung u.a. und all dies dann auch noch im Blickwinkel aus verschiedenen Jahrzehnten.
Das ist schon ziemlich viel für ein Buch, weswegen manches sehr ausufernd berichtet und manches lediglich gestreift wird und deswegen besser erst gar nicht thematisiert worden wäre. Dadurch kommt es zu mancher Länge im Buch, was sich auch auf den Spannungsbogen auswirkt, der nicht so recht aufkommen will.
Das Buch trägt eine große Anzahl autobiographischer Züge, allerdings gelingt es nicht, daraus eine mitreißende Geschichte zu formen. Eine echte Autobiographie wäre für die Vielzahl an Themen angebrachter gewesen. Für einen Roman hätte mensch sich auf einige wenigen Themen konzentrieren müssen.