Der neue Nesbo - spannend von der ersten Seite an

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meiflower Avatar

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Voller Spannung wartete ich auf mein zweites Buch von Vorablesen: Leopard von Jo Nesbo.
Bisher hatte ich von ihm "Das fünfte Zeichen" gelesen, damals eher Zufall.
Bis das Buch kam, hatte ich versucht, die zwei dazwischenliegenden Bänder (Der Erlöser und Schneemann) zu bekommen & zu lesen. Leider ein Ding der Unmöglichkeit, denn das Buch war unglaublich schnell da.
Also habe ich es sozusagen "mit Lücke" gelesen.
Harry Hole, die Hauptperson in Nesbos Krimis, melancholischer Alkoholiker und besessener Ermittler bei der Osloer Kriminalpolizei, hat nach seinem vorangegangen Fall seinen Job an den Nagel gehängt und ist in Hongkong abgetaucht.
Kaja Solness, eine neue Kollegin aus Oslo, versucht ihn zurückzuholen, weil ein neuer Serienmörder sein Unwesen zu treiben scheint.
Sie schafft es, bringt ihn zurück und gemeinsam ermitteln sie in diesem Fall.
Mehr Zusammenfassung benötigt es nicht - man kann sie hier nachlesen und mehr würde außerdem zuviel der Geschichte verraten.

Harry Hole at his best - ein neuer Fall, in dem Nesbo die Spannung während des Lesens immer weiter steigert. Einige neue Personen werden eingeführt, Bilder von ihnen aufgebaut, so geschickt, dass man während der gesamten Handlung - teilweise - in falsche Richtungen geführt wird. Personen, die man selbst als Verdächtige identifiziert, solche, die man als vollkommen loyal einschätzt - alle verhalten sich ganz anders als gedacht. Nicht viel ist vorhersehbar in diesem Buch, das macht es so ganz besonders spannend.
Wieder einmal ist Harry ein Ermittler und Mensch, der an Vielem zu verzweifeln scheint und sich von Zeit zu Zeit in Scheinwelten flüchtet. Gerade diese Schwäche(n) macht ihn wohl zu der sympathischen, weil allzu menschlichen, Hauptperson.

Trotz seiner vielen Seiten bleibt die Handlung von Beginn bis zum Schluss spannend.

Man kann das Buch gut "einzeln" lesen, hin und wieder hätte ich mir allerdings gewünscht, zumindest "Schneemann" vorher gelesen zu haben, weil hin und wieder darauf (zurück)verwiesen wird. Die Handlung insgesamt begreift man aber auch sehr gut ohne dieses Vorwissen.