Herausragender Krimi

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Für mich ist Jo Nesbo einer der ganz großen Krimischriftsteller, der es schafft, nicht nur interessante Geschichten zu erzählen, sondern auch immer wieder Tiefgang in seine Krimis bringt, so dass es sich eben nicht nur um Mord und Totschlag handelt. Es wäre kein Krimi, wenn nicht Morde passieren würden und diese sind in diesem Fall ganz besonders grausam und lassen den Lerser erst mal richtig erschauern (s. Vorspann).

Dann tritt Harry Hole auf, der Krimiheld Nesbos, der selbst glatt als kaputter Typ durchgeht und anfangs ziemlich am Ende ist. Einerseits gibt er den harten Burschen, der gegen seinen Alkoholismus kämpft, aber dann auch wieder den empfindsamen Helden, der mit dem Sterben seines Vaters und der Einsamkeit ohne seine große Liebe Rakel leben muss.

Der Fall selbst ist vertrackt und manchmal hätten dem Buch ein paar Seiten weniger an Beschreibungen gutgetan. Aber dann frisst man sich eben doch immer wieder an Passagen fest und auf einmal sind 20 - 30 Seiten locker durchgelesen.  Wunderbar für lange, neblige Sonntagnachmittage!

Grundsätzlich ist es sicher besser, mit dem ersten Band der Harry-Hole-Reihe zu beginnen. Mein erster Nesbo war allerdings der Vorgängerroman "Der Schneemann", so dass ich relativ schnell wieder mit den Hauptpersonen vertraut war.

Fazit: kein Pageturner, aber mit ein bisschen Zeit ein absolut empfehlenswerter Krimi !