Panzerherz

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wal.li Avatar

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Nachdem er schwer an der Lösung eines Falles zu knacken hatte, ist Harry Hole nach Hong Kong abgehauen. Dort hat er sich bei den Triaden keine Freunde gemacht und muss sich verstecken. Allerdings hat seine junge Kollegin Kaja keine großen Schwierigkeiten ihn aufzuspüren. Schwieriger ist es schon, ihn nach hause zu bugsieren. Erst als er erfährt, dass sein Vater todkrank ist, erklärt sich Hole bereit nach Oslo zu kommen. 
Dort wartet schon ein Fall auf ihn. Drei Frauen sind grausam ermordet worden, es scheint sich um Serienmorde zu handeln. Gleichzeitig gibt es Zuständigkeitsrangeleien zwischen den einzelnen Dienststellen. Da Mikael Bellmann den Fall an sich gerissen hat, darf Hole nur heimlich ermitteln. Er tut so, als handele es sich bei seiner Ermittlung um einen ganz anderen Fall. Und so ist er seinem Kollegen oft um eine Nasenlänge voraus. Noch eine Nasenlänge voraus ist nur der Killer. 
Ein spannender Krimi, der sich gut und flüssig lesen ließ. Obwohl mir Harry Hole als Ermittler eigentlich nicht so liegt, hat mich der Roman sehr gefesselt. Quer durch Europa und Afrika wird ermittelt. Der Fall ist sehr verwickelt, so dass ich den Spuren der Ermittler folgend den Täter erst relativ spät entlarvt habe. Geschickt hat der Autor die Handlungsstränge gewoben und mich aufs Glatteis geführt. Dennoch würde ich mir wünschen, dass Harry Hole zu einem gesünderen Ermittler mit einem halbwegs normalen Umfeld würde. Die Capriolen, die er macht, sind mir manchmal etwas too much. 
Ein Rätsel ist für mich ungelöst geblieben: Warum wurde als Titel nicht Panzerherz gewählt, wie es die Übersetzung des Originals zu sein scheint? 
Das Buch war eine freundliche Leihgabe der Stadtbücherei.