Freundschaft und Großstadt-Feeling

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liisa Avatar

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„Let’s be wild“ lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken. Auf den ersten Blick wirkt es vielleicht wie ein Liebesroman, tatsächlich ist Liebe aber nur eines von vielen Themen, die in der Geschichte ihren Platz finden.
Anfangs hatte ich noch das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Dabei war es nur ungewohnt, keinen richtigen Hauptstrang zu haben, der sich durch die Handlung zieht, und deswegen gar nicht so richtig einordnen zu können, worum es eigentlich geht. Aber nachdem ich mich erstmal auf die Geschichte eingelassen habe, fand ich den Aspekt umso schöner. Der eigentliche rote Faden wird erst nach dem Lesen richtig erkennbar; im Mittelpunkt steht vor allem die (sich entwickelnde) Freundschaft der Charaktere, sowie deren ganz individuelle Probleme und persönliche Weiterentwicklung. Außerdem geht es um das Leben in New York, Neuanfänge und das Verwirklichen von Träumen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, war locker und harmonisch, sodass ich beim Lesen gar nicht gemerkt hätte, dass zwei Autorinnen dahinterstehen.
Die vier Hauptcharaktere waren mir sehr sympathisch. Sie haben sich deutlich voneinander abgehoben, hatten unterschiedliche Ängste, Ziele und Beweggründe. Auch wenn ich erst relativ spät eine Verbindung aufbauen konnte, fand ich es spannend, sie im Laufe der Geschichte besser kennenzulernen. Vor allem hat mir aber das liebevolle und unterstützende Miteinander der Charaktere gefallen und, dass die Geschichte ganz ohne unnötiges Drama auskommt. Genauso positiv erwähnenswert finde ich den Umgang mit Klischees, was mir besonders bei der Darstellung der männlichen Charaktere aufgefallen ist, ohne dass es aufgesetzt wirkte.
Durch die vier unterschiedlichen Perspektiven gibt es auch ganz unterschiedliche Spannungsbögen, die nicht parallel verlaufen. Während einige Charaktere schon zu Beginn der Geschichte an ihre Grenzen stoßen, verläuft es bei anderen relativ lange ruhig.
Auch wenn Band eins nicht mit einem Cliffhanger endet, merkt man, dass es nicht als Einzelband gedacht ist. Dafür wurden zu viele Themen auf verhältnismäßig wenig Seiten angeschnitten, die in der Fortsetzung hoffentlich noch weiter vertieft werden.
 
Insgesamt hat mir „Let’s be wild“ sehr gut gefallen und ich kann das Buch allen empfehlen, die Lust auf eine Geschichte haben, in der Freundschaft vor Romantik steht und, die wie das Leben sowohl ernste als auch schöne Seiten hat. Außerdem empfehlenswert für Leute, die „The Bold Type“ mögen und nach einem Buch mit vergleichbarer Atmosphäre und ähnlichem Unterhaltungsfaktor suchen.